Tipps zum Arbeiten, wo andere Urlaub machen
Das Thema Workation wird immer beliebter und ist für viele eine willkommene Abwechslung im Joballtag. Ich habe mal eine Kollegin aus der Personalabteilung gefragt, ob die Workation in Bewerbungsgesprächen ein Thema ist und tatsächlich konnte sie mir das bestätigen. Und tatsächlich ist es auch verlockend, den Laptop irgendwo am Meer oder in den Bergen aufzuklappen und mal abseits vom bekannten Büro oder Homeoffice zu arbeiten. Ich habe eine Workation auf Teneriffa gemacht und kann von meinen Erfahrungen berichten. Was ist das eigentlich, eine Workation? Und was musst du dabei beachten? Ich bin gerade von einer Woche Workation auf Teneriffa zurückgekehrt und kann von meinen Erfahrungen berichten. Denn mit den Tipps wird auch deine Workation zu einer erfolgreichen und erholsamen Auszeit.
Workation – Was ist das?
Das Wort setzt sich aus „Work“ und „vacation“ zusammen und bedeutet, dass du vor oder nach einem Urlaub am Urlaubsort arbeiten kannst. Das bedeutet zum Beispiel, dass du dir ein Ferienhaus in Dänemark mietest, dort dann Urlaub machst und einfach etwas länger bleibst, um dort zu arbeiten. Oder du flüchtest (wie ich) ein wenig vor dem Winter und genießt das sommerliche Wetter auf den Kanaren und schlägst dort deinen Arbeitsplatz auf.
Kann jede*r eine Workation machen?
Also zunächst einmal muss dein Arbeitsplatz das hergeben. Das bedeutet, dass du die Möglichkeit hast, mit deinem Firmenlaptop von überall aus zu arbeiten. Und natürlich muss dein Arbeitgeber das erlauben. Dahinter hängen einige rechtliche Themen wie Versicherung, Krankenkasse und Sozialversicherung. Daher solltest du unbedingt mit deiner Personalabteilung sprechen und dort nachfragen, ob du eine Workation beantragen kannst. Leider bieten noch nicht viele Firmen diese Möglichkeit an, aber Gott sein dank werden es immer mehr, da die Nachfrage danach immer größer wird.
Was muss ich bei der Vorbereitung der Workation beachten?
Das richtige Land
Ganz wichtig sind natürlich die Vorgaben deines Arbeitgebers. Viele Firmen haben aus rechtlichen Gründen eine begrenzte Anzahl an Ländern, in denen eine Workation möglich ist. In der Regel sind das die Länder der EU und ein paar anderer Staaten (bei mir z.B. noch Norwegen, Island, Schweiz, etc.). Wenn du also lieber nach Dubai, Bali oder Neuseeland willst, solltest du das bei der Firma anfragen. Bedenke auch eine mögliche Zeitverschiebung. Meetings sind auf deutscher Zeit geplant, bei einer Zeitverschiebung musst du das natürlich berücksichtigen und deine Teilnahme entsprechend früh oder spät einplanen. Bei meiner Workation auf Teneriffa gab es im Winter eine Zeitverschiebung von einer Stunde. Das ist durchaus machbar.
Die richtige Unterkunft
Wenn du ortsunabhängig arbeiten kannst, hast du bei der Wahl deiner Unterkunft natürlich freie Auswahl. Egal, ob du in den Bergen oder am Meer arbeiten willst, das kannst du dir aussuchen. Alles steht und fällt in der Regel natürlich mit der Internetverbindung. Die ist Grundvoraussetzung für fast alle, die ohne ein festes Büro arbeiten können. Ich würde dir darüber hinaus auch ein Apartment, eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus statt eines Hotels empfehlen. So bist du unabhängig von Essenzeiten, hast in der Regel mehr Privatsphäre und kannst deinen eigenen Rhythmus finden. Ich persönlich fand es auch ganz angenehm, dass nicht die ganze Zeit Touristen um mich herum waren, die einem die Einstellung zum Arbeiten etwas erschweren. Vom Arbeiten in einem Café würde ich absehen, wenn du viel telefonieren musst, oder es um sensible Themen oder Daten geht. Du kannst dich natürlich auch für einen Co-Working Space entscheiden, wenn dein Arbeitgeber das erlaubt.
Papierkram
Wenn du im Ausland arbeiten möchtest, und z.B. auch eine Workation (auf Teneriffa) machen möchtest, gibt es ein bisschen Papierkram zu beachten. Aber keine Angst, dein Arbeitgeber wird dich da sicherlich entsprechend beraten und dir sagen, was du von seiner Seite aus brauchst. Innerhalb der EU brauchst du kein extra Arbeitsvisum, für Länder darüber hinaus solltest du dich da informieren. Denn bei einer Workation bist du (zumindest für den Zeitraum, an dem du arbeitest) kein Tourist. Einige Länder haben aber auch schon spezielle Visa für digitale Nomaden, ggfs. kommt auch für deine Situation in Frage.
Darüber hinaus würde ich dir auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung empfehlen. Schnell bist du dann doch mal krank geworden oder musst aus anderen Gründen zum Arzt. Dann solltest du entsprechend abgesichert sein. Eine private Haftpflicht solltest du sowieso haben, ist aber auch wichtig, falls etwas Unerwartetes während deiner Workation passieren sollte.
Wie viel muss ich bei einer Workation arbeiten?
Generell sind die Tage volle Arbeitstage und du solltest so viel arbeiten, wie du es sonst auch tust. Auch wenn das sehr verlockend ist, an einem Urlaubsort zu sitzen und z.B. Workation auf Teneriffa zu machen. Das Wetter und das Meer befreien dich nicht von deiner Pflicht deine Arbeit zu erledigen. Das erfordert natürlich eine gewissen Selbstdisziplin. Mir ist es nicht so schwergefallen, da ich auch keine Urlaubende um mich herum hatte und ich mir feste Zeiten gesetzt habe, an denen gearbeitet wird. Dafür konnte ich mich dann in der Mittagspause und nach Feierabend mit ein bisschen Sonne und Meer verwöhnen. Je mehr Ablenkung um dich herum ist, desto schwerer fällt auch die auch die Konzentration. Das trifft ja auch außerhalb einer Workation zu. Überleg dir im Vorfeld gut, ob du genug Disziplin hast dich während deines Aufenthaltes auf die Arbeit zu konzentrieren. Ich habe mir dann auch gesagt, dass die Einheimischen ja auch hier arbeiten müssen. Ich denke die richtige Mischung machts. Idealerweise planst du deine Workation auch dann, wenn etwas weniger im Job los ist, dann hast du vielleicht eine Möglichkeit das ein oder andere Mal etwas früher Feierabend zu machen oder deine Pause zu verlängern.
Was kostet eine Workation?
Eine Workation ist zwar ein Benefit deines Arbeitgebers, aber bezahlen musst du sie selbst. Alle Kosten für Anreise (Flüge), Unterkunft und Verpflegung musst du selbst bezahlen. Der Arbeitgeber gibt dir nur die Möglichkeit woanders zu arbeiten. Sollte es einen geben, der auch eine Workation bezahlt, lass es mich gerne wissen 😊. Da diese Kosten, je nach Ort und Unterkunft nicht unerheblich sind, lohnt es sich deinen Arbeitsaufenthalt direkt im Anschluss an einen Urlaub zu legen. Denn dann hast du zum Beispiel ohnehin Kosten für den Flug oder die Anreise mit dem Auto. Dann kannst du auch den Ort deiner Workation vorher im Urlaub schon besser kennen lernen und es fällt dir vielleicht nicht mehr so schwer dich später auf das Arbeiten zu konzentrieren (Tschüss FOMO). Die Unterkunft müsstest du natürlich länger buchen. Im Idealfall kennst du jemanden, der ein Haus oder eine Wohnung irgendwo hat und dich dort wohnen lässt. Oder du besitzt selbst irgendwo im Ausland etwas. Dann kannst du mit deutlich weniger Kosten rechnen.
Welche sind die besten Ziele für eine Workation?
Das richtet sich nach deinem persönlichen Geschmack. Möchtest du lieber in eine Stadt, eignen sich z.B. Lissabon, Marseille, Porto, Nizza oder Prag. Diese sind verhältnismäßig günstig und bieten auch nach Feierabend viele Möglichkeiten für Freizeitgestaltung. Städte im Norden, wie z.B. Stockholm, Reykjavik oder Helsinki sind dagegen eher teuer. Wenn du dich lieber nach etwas mehr Ruhe sehnst, bietet sich natürlich auch ein Ferienhaus in Skandinavien, Frankreich oder natürlich auch eine Finca in Spanien an. Bei meiner Workation auf Teneriffa hatte ich in Puerto de la Cruz eine ganz gute Mischung aus Stadt und Natur. Sofern deine Unterkunft über WLAN verfügt und dein gewünschtes Reiseziel auf der Liste deines Arbeitgebers steht, hast du die freie Auswahl.
Meine Tipps für Workation auf Teneriffa
Ich war im Februar im Norden Teneriffas, in Puerto de la Cruz und das Wetter war ein ganz klarer Vorteil. Bei Temperaturen von 23 bis 25 Grad ließ es sich im deutschen Winter wunderbar bei offener Balkontür arbeiten. In der Mittagspause und nach Feierabend lockte der Strand oder ein Bummel über die Promenade. Die Kanaren sind darüber hinaus eine beliebte Touristenregion und überall gibt es Restaurants, Cafés und Bars. Mir persönlich waren hier schon fast zu viele Touristen und ich habe sehr viele deutsche Menükarten gesehen. Das ist natürlich Geschmackssache, aber für eine Woche Workation durchaus auszuhalten.
Teneriffa hat im Allgemeinen viel zu bieten und du kannst hier neben der Arbeit nicht nur Baden, sondern auch in hier und da die Insel erkunden. Wenn du vor Ort mobil sein möchtest, würde ich dir einen *Mietwagen empfehlen, denn mit den Bussen kommst du zwar ganz gut über die Insel, aber wenn du nur abends Zeit hast, wird eine Erkundungstour schnell zu knapp. Der Süden der Insel ist touristisch besser erschlossen, ist aber landschaftlich nicht ganz so schön.
Nimm dir während deines Aufenthaltes nicht zu viel vor, denn deine freie Zeit reicht nicht aus, dir alles anzusehen. Vor allem, wenn du die Workation nicht mit Urlaub verbindest. Dann artet alles in Stress aus und du solltest deine Zeit ja genießen. Ich musste mich (und das ist für mich schon ziemlich ungewöhnlich) darauf fokussieren, einfach abends nur irgendwo zu bummeln oder aufs Meer zu gucken und nicht jeden Abend etwas in der Umgebung zu unternehmen.
Wenn du eine Tour buchen oder selbst etwas über die Insel fahren möchtest, würde ich dir empfehlen einen Tag frei zu nehmen. Wenn du schon mal dort bist, kannst du dir auch etwas anschauen und dich dann am nächsten Tag wieder aufs Arbeiten konzentrieren. Oder du arbeitest eben im Anschluss an den Urlaub, dann sind die Feierabende etwas entspannter.
Teneriffa eignet sich auf jeden Fall für eine Workation, vor allem in den Wintermonaten kannst du auf den Kanaren das sommerliche Wetter genießen und den Winterblues etwas vertreiben. Überall kannst du passende Unterkünfte finden, die Internetverbindungen und die Versorgung mit allem, was du brauchst, ist wie erwähnt sehr gut. Allerdings gibt es in den meisten Cafés (zumindest in Puerto de la Cruz) kein WLAN, so dass sich das Arbeiten meiner Erfahrung nach auf deine Unterkunft beschränken wird. Aber es ist natürlich richtig toll, dass du in der Pause oder am Abend dann schnell zum Meer laufen kannst.
Sofern du von der Firma aus die Möglichkeit bekommst, eine Workation anzutreten, probiere es auf jeden Fall mal aus. Ich habe keine schlechte Erfahrung gemacht und mir hat der Tapetenwechsel und natürlich auch der Klimawechsel in die Sonne gutgetan. Auch wenn ich tagsüber gearbeitet habe, so konnte ich doch darüber hinaus neue Energie tanken und neue Erfahrungen sammeln. Wie ich schon im Beitrag erwähnt hatte, erfordert das Arbeiten in einem Urlaubsland eine gewisse Disziplin und du solltest dich nicht zu sehr ablenken lassen. Das gilt aber für das Homeoffice gleichermaßen. Für mich ist eine Workation ein echter Benefit und ich bin dankbar, dass ich diese Möglichkeit genutzt habe. Für mich ist es trotz Arbeit ein kleiner Mini-Urlaub gewesen, den ich auch so weiterempfehlen kann.
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