Das Problem mit der Reiseplanung während der Pandemie
Nun, wo die Urlaubstage feststehen, werde ich mir dann überlegen, wohin ich denn reisen möchte. Aber was ist wirklich realistisch in 2022? Kann ich mir vorstellen, eng an eng auf einer Strandliege zu liegen und mich an überfüllten Buffets mit anderen Reisenden für Essen an zu stellen?Nein, irgendwie nicht. Zugegebenermaßen bin ich auch etwas skeptisch was das Fliegen angeht, nachdem ich in dem vollen Flieger nach Tromsö im November leichte Panik inmitten so vieler Menschen bekam. Aber um das Fliegen werde ich wohl kaum drumherum kommen in diesem Jahr. Zu groß ist doch die Sehnsucht mir etwas anzusehen, wo ich nicht ewig im Auto oder Zug sitzen muss.


Wieviel Planung geht überhaupt?
Ich denke, ich werde wohl mehrere Ziele auf dem Plan haben müssen. Je nachdem wie sich alles entwickelt, werde ich dann relativ spontan entscheiden wohin es mich verschlägt. Sicherlich möchte ich die ein oder andere Stadt neu entdecken, an meinem Geburtstag nicht zuhause sondern irgendwo unterwegs sein und im Winter von einer Fernreise träumen dürfen. Länder, die ich noch bereisen will, habe ich ich doch noch reichlich auf meiner Liste. Ich als Dauerfernwehkranke bin ja ohnehin nicht zufrieden wenn ich keinen Urlaub planen kann. Immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer oder einem neuen Reiseziel. Aber in diesem Jahr bin ich ein bisschen unschlüssig. Für alles einen Plan A und einen Plan B haben falls Plan A doch nichts wird? Was nützt es denn, wenn ich mich riesig auf eine Schottland Rundserie freue, Schottland aber dann die die Grenzen schließt? Dann war die ganze Vorbereitung umsonst.
Diese Enttäuschung möchte ich mir dann lieber ersparen. Vorbei sind wohl die Zeiten, wo sich im Kopf bereits monatelang im Voraus eine Reiseidee entwickelt, auf die ich mich dann versteifen kann. Ja, mittlerweile sind kurzfristige kostenlose Stornierungen sehr verbreitet und das Risiko auf den Kosten sitzen zu bleiben gering. Aber um ehrlich zu sein habe ich wenig Lust auf die ganzen Anrufe und E-mails, um mein Geld wieder zurückzubekommen.


Europa steht wieder hoch im Kurs
Vermutlich werde ich die meisten meiner Urlaubstage wie in den letzten Jahren wieder in Europa verbringen. Man muss es positiv sehen – Europa hat so viele tolle Orte, die noch entdeckt werden wollen, da werden mir die Ideen sicher nicht ausgehen. Aber wohin genau, da bin ich dieses Jahr wirklich unschlüssig. Die schon vor zwei Jahren geplante Reise auf die Azoren nachholen? Oder doch wieder in den Norden und einen Roadtrip in Skandinavien machen? Das wäre zumindest coronakonform und weniger risikoreich. Aber etwas Sonne im Süden, dagegen hätte ich auch nichts einzuwenden. In den letzten zwei Jahren haben wir auf so vieles verzichten müssen, dass es einfach schon wieder grandios ist, überhaupt wieder den Koffer packen zu können.
Bürokratische Hürden bei der Suche nach dem Reiseziel
Das Reiseziel werde ich sicherlich noch finden, da ist die Liste lang genug. Es stellt sich nur die Frage, wohin wir als Deutsche dann überhaupt dürfen. Es ist nämlich wirklich mühsam sich durch sämtliche Einreisebeschränkungen wühlen zu müssen. Wo braucht man einen PCR Test, muss ich womöglich noch ein Onlineformular ausfüllen? Vielerorts gilt Deutschland als Risikogebiet und die Restriktionen sind teilweise recht streng. Wie oft haben ich die „Sicher Reisen“ App vom Auswärtigen Amt gecheckt, wie die Einreisebestimmungen für mein nächstes Ziel lauten, um dann festzustellen, dass eine Quarantäne oder ein PCR Test vorgeschrieben ist? Damit hatte sich das entsprechende Ziel dann erst einmal erledigt.
Es gibt nun endlich erste Anzeichen, dass das Reisen innerhalb der EU zumindest in dieser Hinsicht bald einfacher wird. Noch eine Saison ohne Touristen wollen sich die meisten Länder offenbar nicht leisten. Und ich bin natürlich froh, dass wir nun wieder mehr und mehr die Möglichkeit zum Reisen haben.


Ich werde mich wohl in dem üben, was ich am besten kann – Geduld. Nicht. Wohl wirklich ein paar Ziele aussuchen und dann einen Plan B im Hinterkopf behalten. Und dann spontan entscheiden. Schließlich ist das alles Einstellungssache. Sich spontan auf etwas freuen ist zwar kurzfristiger aber genauso schön. Und positiv bleiben müssen wir sowieso. Das wird schon klappen mit dem Reisen und dem Virus. Der Sommer wird schön. Und der Urlaub auch. Egal wo er dann stattfindet. Und mit ganz viel Glück darf ich dann doch im Winter wieder in die Ferne.