Wandern auf den Färöer Inseln: Zum Kallur Lighthouse auf Kalsoy

Mit unglaublichen Ausblicken zum James Bond Grabstein

Die Färöer Inseln sind ein echtes Paradies für Wanderfans und Naturfreund:innen. Zu einer der schönsten Wanderungen gehört die Route zum Kallur Lighthouse auf der Insel Kalsoy. Du kannst dich auf sehr schöne Ausblicke und einige Adrenalinschübe freuen. Und wenn du noch etwas Zeit hast, lohnt sich auch ein Abstecher zur Seehundfrau in dem Örtchen Mikladalur. Das Tolle an dieser Tour: du kannst dein Auto getrost in Klaksvík stehen lassen und mit dem Bus über die Insel fahren. Ich erkläre dir wie einfach das geht.

Organisatorisches zur Anreise

Kalsoy gehört zu den Nordinseln der Färöer und als Ausgangspunkt für deine Wanderung solltest du die zweitgrößte Stadt Klaksvík einplanen. Hier starten die Fähren, die dich zu deiner Wanderung bringen. Die Fähre nimmt sowohl Autos aus auch Fußgänger mit und braucht ca. 20 Minuten für die Überfahrt. Sowohl als Fußgänger:in als auch mit dem Auto würde ich dir empfehlen dein Ticket bei ssl.fo im Voraus zu buchen.

Es haben nur wenige Autos Platz und es kann sein, dass du nicht mitgenommen wirst. Gerade in der Hauptsaison sind auch viele Fußgänger unterwegs, so dass du auch dann dein Ticket vorab buchen solltest. Der QR Code wird beim Betreten der Fähre eingescannt. Wenn du zu Fuß unterwegs bist, kostet die Überfahrt aktuell nur 20 DKK (ca. 2,50€) pro Strecke. Du solltest die Fähre um 8 Uhr oder um 10 Uhr von Klaksvík nehmen, damit du ausreichend Zeit für deine Wanderung hast. Ich bin um 10 Uhr gestartet und bin um 16:30 entspannt zurück gefahren. Die meisten anderen Reisenden haben schon eine Stunde früher die Rückfahrt angetreten. Da ich aber nach der Wanderung noch die Seehundfrau in Mikladalur besucht habe, war nur die spätere Rückfahrt möglich.

Ohne Auto und bequem mit dem Bus unterwegs

Ich war erstaunt wie viele Menschen tatsächlich zu Fuß die Fähre genutzt haben und mit dem Bus bis nach Trollanes gefahren sind. Am Ende des Tages leuchtete es mir dann ein, da ich überrascht war, wie einfach das funktioniert hat. Der (Linien-) Bus holt dich direkt bei der Ankunft am Fähranleger ab und bringt dich bis zum Startpunkt der Wanderung in den Norden von Kalsoy. Du hast ausreichend Zeit für die Wanderung und kannst dann wieder in den Bus einsteigen und am Fähranleger aussteigen. Die Fahrt kostet pro Strecke 20 DKK pro Person und kann direkt bei dem/der Fahrer:in bezahlt werden (bar oder Kreditkarte). Der Fahrplan ist auf der Seite der Verkehrsgesellschaft der Färöer einsehbar. Nach der Wanderung kannst du noch einen Abstecher nach Mikladalur zur Seehundfrau machen. Der Bus macht auch hier einen Stopp und holt dich planmäßig wieder ab. Am besten sprichst du vorher mit dem/der Fahrer:in.

Endlich Wandern

Jetzt aber endlich zum Wandern, schließlich willst du ja deswegen auch nach Kalsoy. Das Kallur Lighthouse ist ein echter Instagram Hotspot und ein sehr beliebtes Wanderziel bei Tourist:innen. Bereite dich also mental drauf vor, dass dort auch entsprechend viel los ist. Bei meiner Reise Anfang Mai sagte die Kassiererin am Startpunkt, es seien schon rund hundert Menschen unterwegs und es sei recht voll. Die sonst so einsamen Orte auf den Färöer Inseln findest du zumindest nicht auf dieser Wanderung. Bevor es losgeht, musst du eine Gebühr (Hiking Fee) von 200 DKK pro Person bezahlen (geht nur mit Kreditkarte). Dann aber kann es endlich losgehen.

Die Strecke ist nicht besonders lang, aber wird mitunter aufgrund der steilen Anstiege und des schwierigen Geländes als „schwer“ eingestuft (sagt zumindest Komoot). Ich würde die Wanderung nur bei gutem Wetter empfehlen. Die Wege über die Wiesen sind sonst rutschig und nicht machbar. Eine gewissen Schwindelfreiheit ist auch von Vorteil, weil es vor allem auf der Höhe des Leuchtturms direkt auf dem Grat entlang geht und es steil nach unten geht. Trittsicherheit und gute Schuhe sind daher für mich auf dieser Wanderung ein absolutes Muss. Dafür wirst du unterwegs mit unglaublich tollen Ausblicken über die Fjorde belohnt.

Oben am Leuchtturm angekommen kannst du wunderbar Pause machen und den Ausblick genießen. Geh in Richtung der großen Klippe weiter und du erreichst den bekannten Grabstein von James Bond. Ja, der 007. Die Schlussszene von „No time to die“ wurde hier gedreht und so wurde James hier in bester Lage ein Grabstein gewidmet. Hinter dem Leuchtturm, entgegengesetzt zum Grabstein führt noch ein schmaler Grat zu dem Aussichtspunkt, von dem aus das berühmte Fotomotiv vom Leuchtturm gemacht wird. Mir war der schmale Weg allerdings nicht ganz geheuer und etwas zu rutschig vom Regen des Vortages.

Hier noch ein paar Daten zur Wanderung:

Länge: ca. 4 km Dauer: 2,5 Stunden (inkl. Pausen) Differenz: ca. 200 Höhenmeter

Highlights: Die Ausblicke auf die umliegenden Fjorde und die steilen Klippen sowie der Grabstein von James Bond

Die Seehundfrau in Mikladalur

Der Abstecher zu der Statue am Strand dieses kleines Ortes bietet sich an, wenn du den ganzen Tag Zeit hast und nicht noch Nachmittags an eine andere Ecke der Färöer Inseln fahren willst oder musst. Wenn du mit dem Bus auf der Insel unterwegs bist, hast du in der Regel rund eine Stunde Zeit für deinen Aufenthalt dort (bitte vorher den Fahrplan checken). Neben der Statue kannst du noch einen schönen Wasserfall besuchen und einen kleinen Spaziergang durch das Dorf machen, bis es weiter zur Fähre geht. Hier ist ein bisschen die Zeit stehen geblieben und im Vergleich zu der vollen Wanderroute war in Mikladalur erfreulich wenig los.

Die Fahrt über die Insel ist im Übrigen voller Ahs und Ohs. Die Aussichten auf die kargen Hänge der gegenüberliegenden Insel Kunoy und den Fjord sind wunderschön. Die einspurigen Tunnel lassen den Atem kurz stocken, weil jeder hofft, dass dir niemand entgegen kommt. Einer der Gründe, warum so viele lieber mit dem Bus statt mit dem Auto fahren. Im Allgemeinen ist aber recht wenig Verkehr auf der Insel und der Hauptstrom ist vormittags von Süden nach Norden und am Nachmittag von Norden nach Süden unterwegs. Am Ende der Tour setzt die Fähre wieder nach Klaksvík über.

Hier findest du noch mehr Berichte und Wanderung aus dem hohen Norden:

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