Suðuroy – Geheimtipp auf den Färöer Inseln

Warum ein Abstecher auf die Südinsel bei deinem Urlaub auf den Färöer Inseln nicht fehlen sollte

Aufgrund seiner abgelegenen Lage im Süden des Archipels, steht Suðuroy nicht bei allen Tourist*innen auf der Reiseroute. Das ist schade, denn dort sind viele Highlights zu sehen. Suðuroy ist noch einmal anders als die restlichen Inseln. Hier ist alles noch entspannter und langsamer als auf den Hauptinseln. Und die südlichste der „Schafsinseln“ bietet beeindruckende Steilküsten, tolle Wanderungen und atemberaubende Ausblicke. Adrenalinjunkies kommen auf Suðuroy definitiv auf ihre Kosten. Alleine einige der Straßen sind schon recht abenteuerlich. Und wenn du in deinem Färöer Urlaub noch entschleunigen möchtest, findest du hier sicherlich eine tolle Unterkunft mit Aussicht.

Fähre Tórshavn – Suðuroy

Suðuroy erreichst du nur mit der Fähre oder mit dem Helikopter. Letzterer ist den Einheimischen vorbehalten, daher musst du auf die Fährverbindung ausweichen. Diese legt in Torshavn ab. Dein Auto kannst du bequem mitnehmen, im Vergleich zu manch anderen, kleinen Fähren auf den Inseln ist im Bauch des Schiffes reichlich Platz. Den Fahrplan für die Überfahrt findest du unter ssl.fo. Wähle die Verbindung Nummer 7 Tvøroyri – Tórshavn, Tvøroyri ist der Hafen auf Suðuroy. Die Fähre verkehrt mehrmals am Tag und die Überfahrt dauert rund zwei Stunden. Herrlich unkompliziert wartest du einfach vor der anvisierten Abfahrt im Hafen und wirst dann auf die Fähre gelotst. Etwas ungewohnt: bezahlen musst du übrigens erst bei der Rückfahrt.

Wie lange solltest du auf Suðuroy bleiben?

Das kommt (wie immer) drauf an wie viel Zeit du insgesamt für deinen Urlaub hast. Da die Anreise auf die Insel von Torshavn aus 2 Stunden dauert, solltest du mindestens eine Übernachtung einplanen. Damit du dir viele Sehenswürdigkeiten ansehen kannst und auch in Ruhe die Insel entdecken kannst, würde ich mindestens zwei Nächte bleiben. Da du fast täglich 3 Mal am Tag zurück nach Tórshavn fahren kannst, bist du bei der Planung recht flexibel. Wir haben uns für eine Unterkunft in der Nähe von Hvalba entschieden, wo wir einen tollen Blick auf den Fjord hatten. Von dort aus haben wir zunächst den Süden und am nächsten Tag die Mitte und den Norden von Suðuroy erkundet. Die Insel ist ausreichend klein, dass ihr alles entspannt innerhalb von rund einer halben Stunde erreichen könnt. Über die Hauptstraße ist es von Sandvik im Norden bis nach Sumba ca. 60 Minuten Autofahrt, wenn ihr keine Umwege fahrt.

Highlights auf Suðuroy

Auf den Hauptinseln habe ich festgestellt, dass es Färinger gibt, die Wochenend-Häuser oder Sommerhäuser auf Suðuroy haben. Wo es Einheimischen gefällt, da kann es auch für uns Reisende nicht schlecht sein. Wie auch auf den anderen Inseln, ist auch hier die Natur der Star. Nirgendwo sonst auf den Färöer Inseln sind die Küsten so schroff und steil. Und diese Steilküsten könnt ihr an unterschiedlichen Orten bewundern. Eines meiner Highlights ist z.B. Asmundarstakkur ganz im Norden. Diesen Aussichtspunkt erreichst du nach einer kleinen Wanderung, die am Rand des Ortes Sandvik beginnt. Kleiner Spoiler: Schwindelfreiheit ist hier am Ende des Weges keine schlechte Eigenschaft.

Sandvik selbst hat einen schönen dunklen Sandstrand, an dem ein kurzer Stopp lohnt. Und damit der Adrenalinspiegel nach der Wanderung an den steilen Klippen des Asmundarstakkur nicht zu weit runter geht, wartet unterwegs in Richtung Süden ein einspuriger Tunnel.

Ähnlich spektakulär ist der Aussichtspunkt Eggjarnar im Südwesten. Schon die Anfahrt über die schmale Straße ist ein kleines Abenteuer, der Haltepunkt selbst ist nur durch eine Art Scheune zu erkennen. Den Blick über die spitzen Feldnadeln und schroffen Felskanten ist beeindruckend. Auch bei leicht nebeligem Wetter lohnt sich der Abstecher, dann herrscht eine schöne mystische Stimmung.

Ganz im Süden Suðuroys wartet der Akraberg Leuchtturm auf einen Besuch. Hier steht auch das aus den sozialen Medien bekannte orangene einsame Holzhaus, ein bekanntes Fotomotiv der Färöer Inseln. Der Blick auf das Haus ist mittlerweile mit einem Zaun eingeschränkt, vielleicht gab es zu viele Menschen, die hier zu nah an das Privatgrundstück herangekommen sind. Auch der Leuchtturm selbst ist leider nicht zugänglich. Fotografieren ist aber von dem kleinen Parkplatz aus möglich, der in der Nähe des Leuchtturms liegt. Abends ist das Licht zum Fotografieren übrigens deutlich besser als am Vormittag.

Der Weg von Sumba nach Akraberg ist ähnlich wie beim Eggjarnar ziemlich schmal und wir waren zwischendurch nicht sicher, ob wir noch richtig waren. Wir waren richtig, wer auf den Färöer Inseln Auto fährt, muss damit rechnen, dass es nicht immer auf bequemen Schnellstraßen voran geht. Auf dem Rückweg vom Leuchtturm bekommst du noch einen tollen Blick auf den Ort Sumba, der idyllisch in den grünen Wiesen liegt an der Felskante liegt.

Statt wie auf dem Hinweg den Sumbatunnel und die Hauptstraße zu nehmen, biegen wir auf die gekennzeichnete Buttercup Route ab, die landschaftliche schöne und touristisch interessante Straßen markiert. Diese Straße bekommt trotz des eher schlechten Zustandes meine Empfehlung, denn die Ausblicke auf die zerklüftete Küste Suðuroys sind einmalig. Es handelt sich um die alte Bergstraße, die genutzt wurde, als es die Tunnelverbindung noch nicht gab. Dieser Umweg lohnt sich auf alle Fälle.

An der Westküste der Südinsel ist nicht so viel los, nur einen Ort gibt es hier. Auf Empfehlung unsere Vermieterin haben uns auf den Weg nach Fámijn gemacht, weil es der einzige Ort der Westküste ist. Besonders viel zu sehen gab es hier ehrlich gesagt nicht, zudem hatten wir noch sehr trübes und nebeliges Wetter. Ich kann diesen Abstecher daher nur bedingt empfehlen. Vielleicht kommt man bei gutem Wetter noch in den Genuss die umliegende Natur und den See Hviltarvatn zu sehen. Das ist uns leider verwehrt geblieben.

Weiter südlich in der Nähe von Vagar findest du eine weitere Sehenswürdigkeit. Hinter dem Campingplatz nutzen die Fischer*innen von Vagar eine keine Bucht, um an der Westküste zu fischen. Der Blick von diesem Ort, der Vagseidi genannt wird und auf keiner touristischen Karte fehlt, beeindruckt wie so oft mit dem Aufeinandertreffen des wilden Nordatlantiks mit den steilen Felsen. Besonders bei starker Brandung gibt es hier ein beeindruckendes Schauspiel von Wellen und Steinen. Bei unserem Besuch hielt sich die Brandung in Grenzen, der Ausblick war trotzdem schön.

Wie ihr nun erfahren habt, gibt es auf Suðuroy einige Highlights zu sehen und für uns haben sich die zwei Nächte Verlängerung unserer Reise definitiv gelohnt. Die Natur ist noch etwas rauer und beeindruckender als auf den anderen Inseln. Zudem konnten wir hier richtig gut entschleunigen. Durch die abgelegene Lage der Insel ist auf Suðuroy auch weniger los und oft hast du die Sehenswürdigkeiten für dich alleine. Die Anreise mit der Fähre ist unkompliziert und im Vergleich günstig. Die Highlights sind innerhalb kurzer Zeit mit dem Auto zu erreichen und es gibt schöne Wanderungen.

Mehr Ideen für deine Färöer-Rundreise und die Reiseplanung kannst du in meinem Beitrag zur Routenplanung nachlesen: Färöer Inseln: Deine Route für eine Woche oder 9 Tage.

Du hat Lust auf noch mehr Färöer Inseln oder auf Island bekommen? Dann kannst du gerne hier weiterstöbern.

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