So kannst du deine Reise noch einmal erleben
Es sind doch die Erinnerungen, die von einer Reise bleiben. Oft erinnerst du dich noch Jahre später wo du was im Urlaub gemacht hast, welches Essen du gegessen hast oder wo der Strand besonders schön war. Die Vorfreude auf die Reise hört auf wenn du losfährst, die Erinnerungen dagegen sind das, was dich viel länger begleitet. Es ist so schade, wenn diese dann im Alltagstrott untergehen und irgendwo in der hintersten Ecke des Kopfes dann in einer Schublade liegen.
Ich liebe es in meinen Reiseerinnerungen zu schwelgen. Sie helfen mir wenn ich Fernweh habe (also eigentlich jeden Tag), wenn es mir mal nicht so gut geht oder ich die nächste Reise plane. Natürlich sind Urlaubsbilder die eindeutigste und vermutlich beliebteste Urlaubserinnerung. Für mich ist es aber auch das Reisetagebuch.
Warum schreibe ich?
Bereits vor ein paar Jahren habe ich mir angewöhnt meine Reisen unterwegs festzuhalten und abends den Tag Revue passieren zu lassen. Wo bin ich gewesen? Was habe ich erlebt? Ist irgendetwas besonderes passiert? Was ist mir durch den Kopf gegangen?
Ich muss zugeben, dass ich kein Reisetagebuch geschrieben habe als ich einen klassischen Pauschalurlaub mit einer Freundin gemacht habe und es außer Tagesausflügen nicht viel zu unternehmen gab. Erst mit meinen Rundreisen und Roadtrips habe ich angefangen mir etwas zu notieren. Klar, denn da passiert ja eigentlich auch mehr als wenn man nur auf einem Fleck hockt. Mittlerweile schreibe ich allerdings immer, egal ob Städtereise, Roadtrip oder Pauschalurlaub.
Für mich bedeutet es, dass ich den Tag noch einmal bewusst erlebe und mir Zeit nehme ihn zu reflektieren. In der Regel schreibe ich abends bevor ich schlafen gehe, denn dann komme ich zur Ruhe und kann noch einmal über alle nachdenken.
Online oder Offline?
Es gibt ganz viele unterschiedliche Arten für ein Reisetagebuch. Der Klassiker ist natürlich das einfache *Notizbuch. Damit hast du alle Freiheiten zu schreiben was du möchtest. Es gibt auch spezielle *Reisetagebücher zu kaufen, in denen dann kleine Aufgaben zu erfüllen sind. Da schreibst du dann auf welches Gericht auf der Karte im Restaurant du dir niemals bestellen würdest oder was du gerade siehst wenn du aus dem Fenster schaust. Da gibt es wirklich schöne kreative und abwechslungsreiche Ideen.
Du kannst auch unterschiedliche Apps nutzen und den Tag digital direkt im Handy festhalten und dann raus in die Welt schicken. Da ich eine Kartenliebhaberin bin, finde ich es natürlich toll wenn auch meine Route über das GPS im Handy getrackt wir, denn dann kann ich später auf einen Blick nachvollziehen wo im Land ich überall gewesen bin. Das ist vielleicht nicht immer im Sinn des Datenschutzes aber ich mag es trotzdem.
Ich habe mich an die digitale Variante gewöhnt weil es einfach schnell ist und ich so auch mein Umfeld darüber informieren kann was ich gemacht habe. Gerade für die Reisen, auf denen ich alleine unterwegs bin, ist das natürlich von Vorteil weil sich dann niemand Sorgen macht. Damit kannst du entweder nur einen kleinem Kreis oder auch der ganze Onlinewelt an deinen Gedanke und Erlebnissen teilhaben lassen.
Jeder Mensch ist da unterschiedlich und jeder kann da natürlich das Format nutzen welches er am Besten findet. Schreibst du nur für dich selbst oder möchtest du andere daran teilhaben lassen? Möchtest du nur Stichpunkte schreiben oder jeden Tag eine Zusammenfassung? Dementsprechend groß oder klein sollte dann auch das Buch sein.
Für wen schreibe ich?
In erster Linie ist mein Reisetagebuch natürlich schon für mich. An einem ungemütlichen Regentag auf der Couch oder wenn mal wieder über Reiseverbote und Urlaubsstreichungen gesprochen wird, nehme ich mir meine Berichte zur Hand und fühle mich ganz schnell wieder nach Island oder Myanmar versetzt. Dann sitze ich wieder an einem Tempel in Bagan und warte auf den Sonnenuntergang. Und schon bin ich wehmütig und dankbar zugleich, dass ich diesen Moment festgehalten habe.
Aber natürlich lasse ich auch andere Menschen gerne an meinem Reisen teilhaben. Sonst würde ich ja auch diesen Blog nicht mit euch teilen. Ich liebe es andere Menschen durch meine Erfahrungen zu inspirieren und sie mit meinem Fernweh anzustecken. Oft bekomme ich eine Rückmeldung von den Lesern, dass sie fasziniert sind was ich unterwegs so erlebe und sich morgens immer freuen etwas Neues von mir lesen zu können.
Es ist natürlich völlig in Ordnung auch nur für sich selbst zu schreiben und seine Gedanken und sein Reisetagebuch nicht mit anderen zu teilen. Du entscheidest selbst wie viel du preisgeben möchtest. Die Einträge dienen ja auch nicht der Unterhaltung sondern dem Festhalten von Erinnerungen.
Was schreibe ich?
Das ist ganz unterschiedlich. In der Regel notiere ich mir den Ort und die Route wenn ich an dem Tag irgendwo anders hinfahre. Dann kommt meist alles von alleine. Ich lasse den Tag noch einmal Revue passieren und notiere das, was mich bewegt hat oder was passiert ist. Welche Highlights oder Sehenswürdigkeiten habe ich gesehen, war dort viel los und hat es sich gelohnt oder nicht. Oder einfach meine Eindrücke, die ich tagsüber gesammelt habe.
Gestern hatte ich mich noch gewundert wo die ganzen Menschen sind, es stellte sich heraus dass die Burmesen Frühaufsteher sind und so saßen die Bürgersteige und Straßen wieder voll mit Menschen, die ihre Mohinga löffelten und allerlei Obst, Gemüse und Frittiertes verkauften. Hallo Vietnam, kleines Déjà-vu ? Hier gibt es nicht so viele Touristen und such nur wenige Westler, so dass ich als blonde Frau sofort auffiel und angestarrt wurde. Ein bisschen komisch fühlte sich das schon an, daran muss ich mich noch gewöhnen. Ich begann meine Tour an der Sule Pagode, einer goldenen Tempelanlage mitten auf einem Kreisverkehr. Das gibt es wohl auch nicht so oft. Die zahlreichen kleinen Schreine und die große Stupa glitzerten im Sonnenlicht und zeigt wie prachtvoll hier die Religion gelebt wird.
Für Leseratten und Buchwürmer wie mich ist es herrlich mir auch Jahre später noch diese Einträge anzuschauen. Letztendlich gehe ich dann wieder auf Reisen und erlebe die Tage noch einmal. Nur dieses Mal eben vom Sofa aus.
Habt ihr auch schon einmal ein Reisetagebuch geschrieben? Dann würde ich mich freuen wenn ihr mir einen Kommentar dalasst und mir von euren Erfahrungen und Routinen berichtet.
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