Welche Länder und Ziele ich in diesem Jahr bereisen durfte
Überall sehe ich in diesen Tagen wieder Jahresrückblicke. Kurz vor Jahresende werden wir uns wieder bewusst, was in diesem Jahr so alles passiert ist und was es persönlich gebracht hat. Hat man seine Vorsätze eingehalten? Haben sich Wünsche erfüllt oder ist gar etwas unverhergesehenes passiert, was uns den Rest des Jahres geprägt hat? Ich habe in den letzten Jahren im Dezember auf dem Blog immer auf mein Reisejahr zurückgeblickt. Und so ist es auch jetzt an der Zeit mir noch einmal bewusst zu werden welches Glück ich hatte Reisen zu können und neue Ziele entdecken zu dürfen.
Es ist gar nicht so einfach über mein Reisejahr 2024 nachzudenken, während ich „zwischen den Jahren“ in einer überfüllten Filiale einer schwedischen Kaffeehauskette sitze und froh bin noch einen Platz ergattert zu haben. Ganz oft inspiriert mich das Gewusel in solchen Läden, heute fällt es mir eher schwer mich auf einen Rückblick zu konzentrieren. Aber während ich meine App öffne, auf der ich alle meine Reisen gespeichert habe, kann ich langsam die Hintergrundgeräusche und die Gespräche um mich herum ausblenden und meine Gedanken auf mich konzentrieren.
Februar: Sonnenverwöhntes Büro auf den Kanaren
Mein Reisejahr 2024 begann mit einer Workation auf Teneriffa. Aus einem geplanten Bildungsurlaub, der kurzfristig abgesagt wurde, wurde eine Woche Workation – also dort arbeiten, wo andere Menschen Urlaub machen. Es lässt sich sicher darüber streiten, inwieweit eine Workation auch ein Urlaub ist, nach meiner Woche in Puerto de la Cruz kann ich sagen, dass es für mich kein Urlaub im klassischen Sinne war. Aber die Mittagspausen am Strand zu verbringen und nach Feierabend entspannt das Umland von Teneriffas Norden zu erkunden, das hat definitiv ein dickes Plus in der Work Life Balance. Und immerhin hatte mein Schreibtisch einen großartigen Blick auf den Teide. Und so ein bisschen kanarische Sonne im trüben deutschen Februar ist auch nicht zu verachten. Ich weiß noch nicht, ob ich im nächsten Jahr wieder eine Workation machen werde. Aber nach meiner Premiere in diesem Jahr weiß ich jetzt zumindest worauf ich achten sollte und wie ich sie besser gestalten kann.
März: Essen, Kultur und Dolce Vita
Der erste „richtige“ Urlaub 2024 startete dann im März. Inspiriert durch diverse Reiseblogs wurde es wieder Zeit ein Wochenende in Italien zu verbringen. Und als Foodie und Fan von italienischer Küche wollte ich dem Foodmekka Bologna einen Besuch abstatten. Diese Reise war genau das Richtige: eine wunderschöne Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten in Verbindung mit echten italienischen Klassikern: Mortadella, Parmigiano Reggiano, Parmaschinken, Aceto Balsamico, Tortellini. Auf einer Foodtour durfte ich alle Köstlichkeiten probieren. Eines der Highlights: Ein Pastaworkshop, bei dem ich selbst Nudelteig und diverse Nudelsorten herstellen konnte und zusammen mit dem original Ragu (besser als Sauce Bolognese bekannt) gegessen habe. Dieser Kurztrip wäre ein echtes Highlight und die Stadt eine ganz klare Empfehlung für das Ziel einer Städtereise. Alles zum Thema Essen in Bologna und auch Tipps für deinen Kurztrip findest du natürlich auch auf dem Blog bei den Städtereisen oder beim Reiseziel Italien.
April und Mai: Naturwunder im Atlantik
Ende April, Anfang Mai folgte das eigentliche Highlight meines Reisejahres: die Färöer Inseln. Nach meinen Reisen nach Skandinavien und Island standen die Inseln mitten im Nordatlantik schon länger auf meiner Wunschliste. Angelockt von den Fotos von Influencern und Fotografen in den sozialen Medien, wollte ich die Färöer auch besuchen. Und so wurden Flüge und ein Mietwagen gebucht und ein 11-tägiger Roadtrip geplant. Endloses grün, imposante Fjorde und tolle Wanderungen erwarteten uns. Und wow, die Natur war wirklich sehr beeindruckend. Oft kamen wir aus dem Staunen nicht heraus und konnten uns kaum an den einsamen Landschaften sattsehen. Wir wurden mit abenteuerlichen Auto- und Bootsfahrten, leicht unheimlichen einspurigen Tunneln und einer Begegnung mit niedlichen Papageitauchern verwöhnt. Und auch dem James Bond Grabstein haben wir einen Besuch abgestattet. Und der sucht sich ja nicht irgendeinen Ort für seine Grabstätte aus. Auch wenn das Wetter so früh in der Saison nicht immer so ganz mitgespielt hat und sich die Fjorde hier und da hinter einer Nebelbank und ein paar Regenwolken versteckt hatten, haben die Schafsinseln definitiv Eindruck bei uns hinterlassen.
Juni: Länderhopping zum Geburtstag
Dann stand wieder der Geburtstagsurlaub an. Dass ich meinen Urlaub auf Reisen verbringe, ist schon eine Tradition geworden. Und so war es auch in diesem Jahr. Dieses Mal habe ich ihn sogar gleich in 2 Ländern verbracht. Wir begannen in Kopenhagen, einer meiner Lieblingsstädte, und fuhren dann über die Öresundbrücke nach Malmö, Schweden. Die beiden Städte lassen sich ideal verbinden und ergänzen sich sehr gut. Das trubelige und schöne Kopenhagen und das beschauliche Malmö mit seinen tollen Ostseestränden und dem Blick auf die imposante Öresundbrücke sind nur eine kurze Zugfahrt voneinander entfernt. Da ich Kopenhagen schon ein paar Mal besucht habe, lag der Fokus dieser Reise auf Malmö. Aber ich muss zugeben, dass die schwedische Stadt längst nicht so schön ist wie Kopenhagen. Aber ein Tagesausflug von Kopenhagen aus lohnt sich auf jeden Fall.
September: Segeln, Pizza und Zitronen
Den Sommer habe ich zuhause verbracht, denn während der Sommerferien vereise ich in der Regel nicht. Aber zu Ende des Sommers war es dann soweit und ich habe eine ganz besondere Reise angetreten. Zum zweiten Mal in 2024 rief Italien und von Ischia aus begann ich eine Woche Urlaub auf einem alten Segelboot. Die Crew forscht an Walen und Delfinen rund um Ischia und ich habe sie während meines Aufenthaltes dabei unterstützt. Wale haben sich leider nicht blicken lassen, aber eine Gruppe Delfine durfte ich beobachten. Das Leben auf so einem Schiff war eine ganz neue Erfahrung und dass ich dabei noch Forschende bei ihrer Arbeit unterstützen durfte, ein echtes I-Tüpfelchen. Nebenbei durfte ich auch noch Ischia kennenlernen, was bei mir bislang überhaupt nicht präsent war. Und da ich schon einmal im Golf von Neapel zu Besuch war, habe ich nach der Segelwoche noch ein paar Tage in Neapel und der Amalfiküste verbracht und habe Kindheitserinnerungen aufgefrischt. Von meinem Tag an der Amalfiküste ist ein fader Beigeschmack hängen geblieben (mehr siehe im Blogost dazu), aber mit Neapel bin ich definitiv noch nicht fertig. Diese quirlige und chaotische Stadt hat mich sehr fasziniert und ich hatte dort leider zu wenig Zeit, um sie besser kennen zu lernen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Neapel mich wiedersehen wird.
Oktober: Ein Juwel im Baltikum
Eine der spontansten Entscheidungen in diesem Jahr war meine Städtereise nach Riga. Angefixt von den ganzen Berichten über die Polarlichter im Herbst, wollte ich auch wieder irgendwo zum Polarkreis und Aurora tanzen sehen. Aber beim Blick auf die Flugpreise musste ich schnell kapitulieren. Das wollte ich beim besten Willen nicht ausgeben. Also Google Flights angeworfen, Datum eingegeben und Preise für andere Ziele gecheckt. Und so kommt man von Polarlichtern am Ende nach Lettland. Der Flug nach Riga war ein echtes Schnäppchen und die Bilder, die ich mir von Riga angeschaut hatte, gefielen mir. Also Flug gebucht und ein paar Tage später saß ich im Flugzeug. Und nach dem Wochenende in der lettischen Hauptstadt kann ich Riga definitiv als Geheimtipp für eine Städtereise empfehlen. Voller hanseatischer und lettischer Geschichte, gibt es hier nicht nur viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten, sondern auch herzliche Menschen und leckeres Essen. Und der Ausflug zum Ostseestrand Jurmala hat sich ebenfalls gelohnt. Riga ist definitiv sehenswert.
November: Wanderschuhe auf La Gomera geschnürt
Das Reisejahr 2024 ging noch weiter, denn ich hatte noch Urlaubstage übrig und habe mich entschieden noch einmal etwas Sonne zu tanken. Und im November gibt es da nur begrenzte Möglichkeiten, wenn du nicht so weit fliegen willst. Also lockten wieder die Kanaren. Auf La Gomera tankten wir nicht nur Sonne, sondern wanderten auch fleißig durch den Nationalpark. Nahezu täglich schnürten wir die Wanderschuhe und erkundeten die Schönheit der Insel.
Und so begann und endete das Reisejahr 2024 auf den Kanaren. Den Blick auf Teneriffas Vulkan Pico de Teide, den ich während meiner Workation von meinem Schreibtisch aus sehen konnte, hatte ich im November auf La Gomera erneut. Unser Hotel in San Sebastian bot uns (bei fast immer gutem Wetter) einen fantastischen Blick auf Teneriffa und den Teide und rundete somit das Jahr reise-technisch ab. Noch haben es nicht alle Reisen auf den Blog geschafft, aber der ein oder andere Beitrag wird sicherlich noch kommen. Für das nächste Jahr stehen schon ein paar tolle Urlaub an und ich freue mich schon sehr darauf. Ich bin gespannt was mir darüber hinaus wieder spontan einfällt und wohin es mich noch verschlägt. Rückblickend bin ich wieder sehr dankbar, dass ich diese tollen Reisen machen konnte und so viele schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen konnte.
Alles Gute für dein neues Reisejahr!