Nachtflug nach Singapur

Was erwartet mich auf meiner erstem Fernreise nach langer Zeit?

Es ist dunkel und nur einige der kleinen Bildschirme in den Sitzen flimmern. Bei einigen läuft immer die Weltkarte und ich kann sehen wo wir gerade unterwegs sind. Vereinzelt läuft auch hier und da ein Film. Es ist ruhig, mitten in der Nacht und nur das Rauschen der Triebwerke ist unser stetiger Begleiter. Fast alle versuchen irgendwie zu schlafen.

Ich bin auf dem Weg nach Singapur. Meine erste Fernreise seit dem großen C und es fühlt sich doch erstaunlich einfach an. Und der Flug, dessen Flugzeit sich mit elfeinhalb Stunden (wir haben viel guten Rückenwind) zunächst furchtbar lang anhört, geht dann doch ganz gut rum. Auch wenn ich ziemlich wenig geschlafen habe, ich mir bestimmt hundert Mal eine neue Schlafposition gesucht habe und mir Rückenlehnen, oder Sitzteile in Rücken, Hüfte und Schulter gebohrt habe, um irgendwie Ruhe zu finden. Erholsam ist anders.

Ich freue mich schon auf ein richtiges, gemütliches Bett in Singapur. Mich wieder ganz ausstrecken und richtig schlafen. Und dann bereit sein für das andere Ende der Welt. Mal sehen, ob sich die Stadt verändert hat. Ich möchte hauptsächlich die Ecken sehen,die ich noch nicht kenne, aber natürlich steht das Marina Bay Sands wieder auf dem Plan. Das Panorama dort ist einfach ein Muss in Singapur.

Die politische Lage erfordert eine neue Flugroute nach Singapur. Das Überfliegen von Belarus und der Ukraine ist derzeit nicht möglich. Begründet wurde die heutige Route mit Überflug über die Türkei und Dubai mit dem „guten Wind“. Natürlich, der Wind. So macht sich wenigstens niemand Gedanken über Sicherheit und das, was am Boden passiert. Und mir ist auch wohler dabei. Mal davon abgesehen, dass ich diesen Teil der Strecke auch doch irgendwie verschlafen habe.

Wir erreichen gleich Indonesien, noch etwas mehr als eine Stunde Flugzeit, dann empfängt mich ein anderes Klima, eine andere Zeitzone und eine spannende, neue Reise. Dieses Mal fühlte es sich komisch an alleine in den Flieger zu steigen und so weit zu fliegen. Wo ich sonst ziemlich locker und unaufgeregt bin, machte sich in den letzten Tagen erstaunlich viel Nervosität breit. Auch wenn ich mit unheimlich auf das Abenteuer Borneo freue, schwebte im Vorfeld viel Unruhe mit. Aber tatsächlich stelle ich fest, dass das jetzt kurz vor der Landung die Nervosität verschwindet und sich in positive Aufregung umkehrt. Wahrscheinlich erschlagen mich die Hitze und die Megacity Singapur gleich, wenn ich aussteige. Aber ich hoffe im Positiven.

Tatsächlich kommt es mir wie eine Ewigkeit vor, dass ich so lange und so weit weg war. Und das könnte auch stimmen. Schließlich haben mich die letzten Jahre eher nur in Europa reisen lassen. Vielleicht war ich deswegen in den letzten Tagen so aufgeregt. Aber nun ist es wieder an der Zeit den Rest der Welt wieder zu entdecken. Es fühlt sich richtig an. Auch wenn der wenige Schlaf und die unbequeme Nacht jetzt vielleicht nicht gerade ein Wohlbefinden auslösen. Körperlich fühle ich ich gerade eher matschig an. Aber das gehört auch dazu, wenn man sich nicht gerade ein Business Class Ticket gönnt. Im Kopf hingegen überwiegt endlich die Vorfreude.

Überhaupt bin ich dankbar für diese Reise. Wie bei den meisten meiner Urlaube weiß ich sehr genau, wie gut ich es habe, dass das alles für mich möglich ist. Und dieser jetzt nach Malaysia und Singapur ist schon etwas Besonderes. Die Natur in Borneo erleben zu dürfen, ist schon ziemlich einzigartig. Es wird eine Reise voller Kontraste. Hochmoderne Megacities und einfachste Unterkünfte in der Natur. Wie kann ich mich da bitte nicht drauf freuen?

So wie das Leben im Flugzeug gerade erwacht, erwacht auch die positive Stimmung wieder. Zumindest kurz vor Ende des Fluges kann ich sagen „war alles nicht so schlimm“. Die Bedenken und Gedanken im Vorfeld sind in Ordnung. Sie zeigen ja auch, dass ich mir der möglichen Probleme und Unwägbarkeiten bewusst bin, die auf mich lauern könnten. Je näher ich der ersten Etappe komme, desto größer wird die Vorfreude. Noch 55 Minuten bis zur Landung.

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