…und warum du auch mit kleinen Dingen viel bewirken kannst
Das Thema Nachhaltigkeit wird gerade sehr groß geschrieben. Insbesondere seitdem Greta um die Welt zieht und das Thema Klimawandel sehr prominent vertritt, sind sich viele des Themas sehr viel bewusster geworden. Im Alltag versuchen schon viele ihre Gewohnheiten etwas umzubauen und ihr Verhalten nachhaltiger zu gestalten. Ich versuche dies auch auf Reisen zu tun, denn schnell vergessen wir unterwegs unsere Vorsätze und fallen aus Bequemlichkeit in alte Muster zurück.
In diesem Blogpost habe ich euch ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr auch mit kleinen Dingen helfen könnt, eure Reisen etwas nachhaltiger zu gestalten. Dabei bedarf es oft nicht viel und nur ein wenig Vorbereitung. Denn eines ist klar, wir möchten doch auch, dass nachfolgende Generationen die schönen Ecken dieser Erde noch erleben können.
Was der Bauer nicht kennt
Vielleicht waren meine Eltern irgendwie ihrer Zeit voraus, denn sie haben meinen Bruder und mich schon damals so erzogen, dass vieles wiederverwendet werden konnte. Ich kann mich kaum an eine Plastiktüte erinnern, die wir jemals gekauft hätten und wenn es beim Shoppen welche gab, so wurden diese mehrfach wiederverwendet und endeten am Ende als Müllbeutel. Lange habe ich die ewigen Jutebeutel und die altmodische Handseife belächelt, die meine Mutter bis heute immer noch leidenschaftlich benutzt.
Der Hype um die Nachhaltigkeit
Heute gibt es wieder Einkaufsnetze, hip bedruckte Jutebeutel und wer besonders nachhaltig ist, schwört auf festes Shampoo. Zeiten ändern sich. Und dass das so ist, kann ich nur gutheißen.
Auch für das Reisen ist das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger geworden. Selbst in den Hotelanlagen, wo die Gäste ihren gesamten Urlaub über bleiben und es nicht verlassen, um dann nach einer Woche wieder zurückzufahren, gibt es heute nur noch wenig Plastikbecher oder Strohhalme für den Cocktail.
Das Paradies ist nicht immer ein Paradies
Wenn ich unterwegs bin, staune ich manchmal nicht schlecht wie viel Müll in der Gegend herumliegt und wie wenig Rücksicht auf die Umwelt genommen wird. Als Geographin und wie erwähnt durch meine etwas alternative Erziehung hatte ich wohl schon immer einen sensibleren Umgang mit der Natur. Insbesondere in Asien war ich geschockt wie dreckig es manchmal war und wie wenig Bewusstsein die Menschen teilweise für die Umwelt haben. Am Strand von Ngapali in Myanmar bin ich morgens immer die Bucht entlang gelaufen und habe Müll vom Strand gesammelt. Ganz zur Verwunderung der lokalen Bevölkerung, die das nicht verstanden. Aber ich bin mir sicher auch sie werden es irgendwann verstehen und dann rücksichtsvoller mit der Umwelt umgehen.
Der unbedarfte Umgang mit Plastik
In Vietnam zum Beispiel wurde in vielen Garküchen noch Suppe zum Mitnehmen angeboten, die dann einfach in kleine Plastikbeutel gefüllt wurde, die Kräuter und die Chilisauce dann auch noch mal in eine separate Tüte und dann alles zusammen nochmal in eine Tüte für den Transport gepackt. Wahnsinn. Einen Vorwurf kann man den Menschen kaum machen, kennen sie es aktuell nicht anders und oftmals haben sie andere Probleme als ihre Essensverpackung. Gott sei Dank sind wir da in Europa gerade schon weiter und viele Schädliche Produkte werden verboten oder mit Aufpreisen belegt.
Klimakiller Fliegen?
Dass das Fliegen der Umwelt schadet ist unbestritten und das ist auch einer der Punkte, auf die ich auch zukünftig nicht völlig verzichten möchte. Innerhalb von Europa gibt es mitterweile auch wieder gute Zugverbindungen, die ihr insbesondere für eine Städtereise nutzen könnt. Es muss nicht immer das Flugzeug sein. Für eine weitere Reise geht es natürlich nicht anders, da kommen wir nicht um das Fliegen herum. Dafür bin ich dann aber auch bereit mehr dafür zu bezahlen oder das CO2 zu kompensieren.
Was in ein nachhaltiges Reisegepäck gehört
Dafür achte ich dann im Land schon viel mehr darauf möglichst wenig Müll zu produzieren und nachhaltige Produkte zu verwenden. Einige von diesen Produkten davon habe ich euch aufgelistet und sie sollten in eurem Reisegepäck nicht fehlen.
- festes Shampoo und Duschgel
- wiederverwertbare Wasserflasche aus Metall oder Hartplastik
- Bambusbesteck für den Snack zwischendurch
- Turnbeutel oder Jutetasche zum Einkaufen
- eigener Strohhalm aus Bambus oder Metall
Auch wenn es manchmal nur Kleinigkeiten sind, so hilft es doch das Bewusstsein der Menschen zu stärken oder auch das eigene Gewissen etwas Gutes zu tun. Wenn ich mit meinem kleinen Turnbeutel an einem Obststand oder in einem Supermarkt darauf hinweise, dass ich keine Plastiktüte brauche sondern meine Einkäufe in den Beutel packe, ernte ich doch gelegentlich erstauntes Nicken. Auch der Hinweis bei der Getränkebestellung, den Strohhalm wegzulassen wird meiner Erfahrung nach immer öfter ausgesprochen und ist nicht mehr ganz unüblich. Es scheint auch langsam ein Umdenken stattzufinden. So habe ich auch immer mal wieder Baumbusstrohhalme angeboten bekommen.
Auch die eigene Wasserflasche, die ihr selbst auffüllen könnt, hilft die Massen an Plastikflaschen einzudämmen. Trinken muss man ohnehin und in warmen Ländern sowieso umso mehr. Ich war überaus überrascht, dass es in Myanmar in den Unterkünften viele Wasserspender gibt, an denen man sich dann das Wasser selbst in seine Flasche umfüllen kann. In Island ist das Leitungswasser so gut, dass es gar nicht lohnt Wasser zu kaufen und man es einfach vom Wasserhahn in seine eigene Flasche umfüllen kann.
Es muss nicht immer der Bus oder das Auto sein
Unbestreitbar bin ich auch ein Fan von Zugfahren und habe in den letzten Jahren immer mal wieder Züge genutzt, um zum nächsten Ort zu kommen. Das ist nicht nur nachhaltig sondern für mich auch immer ein Erlebnis. Mag der Zug doch manchmal langsamer sein als der Bus, kann ich oft den Zug empfehlen, denn hier trifft man auch viele Einheimische und andere Reisende, von denen ihr euch inspirieren lassen könnt.
Der erhobene Zeigefinger
Ich tue mich immer schwer damit andere Menschen zu belehren, die aus einer andern Kultur kommen und möchte ihnen nicht vor den Kopf stossen. Es bringt nichts sie für ihr Handeln zu verurteilen und den Zeigefinger zu heben. Besser ist für mich der Lerneffekt, den sie bekommen wenn sie es einfach anders vorgemacht bekommen und es einfach weniger Nachfrage nach Dingen wie Plastiktüten oder Strohhalmen gibt. Es müssen auch Alternativen angeboten werden, die sie sich leisten können.
Wir sind meiner Meinung nach in der Verantwortung ein Vorbild zu sein und jeder sollte seinen Beitrag zum Erhalt der Umwelt leisten. Denn nur wenn wir nachhaltiger Denken und Handeln können wir auch noch in vielen Jahren unser Fernweh stillen und andere Länder besuchen.