Von Ramen, Oktopusbrötchen und Bonsaibäumen
Düsseldorf und Japan. Das hört sich nach einer seltsamen Kombination an, gehört aber ganz eng zusammen. Denn Düsseldorf ist Heimat der größten japanischen Community außerhalb von Japan und nicht nur deshalb ein lohnendes Reiseziel. Gerade für Asienfans oder Japanfans im Speziellen steht Düsseldorf natürlich ganz oben auf der Must-Go Liste. Die Stadt hat nicht nur kulinarische Highlights zu bieten, sondern auch japanische Gartenkunst oder einen Tempel.
Eine Reise nach Japan macht man nicht mal eben so, denn ist ein Flug ans andere Ende der Welt verbunden. Aber für diejenigen, die Sehnsucht nach Japan haben, können sich in den Zug setzen und in Düsseldorf wieder aussteigen. Da ist zwar nicht dasselbe, für eine kurze Zeit kannst Du Dich hier trotzdem nach Japan versetzen.
Little Tokyo statt Tokio, Japan
Kulinarische Highlights findest Du vor allem im Viertel „Little Tokyo“ zwischen Hauptbahnhof und Königsallee. Das Zentrum bildet die Immermannstraße. Wer hier allerdings glitzernde Leuchtreklamen, Schilder mit großen, japanische Schriftzeichen oder ähnliche Klischees erwartet, der wird hier enttäuscht sein. Meine Erfahrungen aus einigen Chinatownvierteln dieser Welt lässt sich nicht auf das Düsseldorfer Little Tokyo übertragen. Hier ist eher alles sehr dezent und nur die Restaurantbeschilderungen weisen darauf hin, wo man sich befindet. In Little Tokyo werden viele kulinarische Highlights geboten, die Du sonst nicht überall in Deutschland findest. Restaurants, Bäckereien und Lebensmittelläden bieten allerlei authentische Köstlichkeiten und sind ein Muss für Japanfans.
Brötchen mal anders
Für einen Snack und den ersten Stopp der kulinarischen Reise empfehle ich die Bakery My Heart. Hier findest Du authentische japanische Köstlichkeiten. Melonenbrot, Brötchen mit fermentierten Sojabohnen, Oktopus oder Fleisch gefüllt oder ganz klassisch butterweiches, helles Toastbrot. Die Naschkatzen werden mit Brötchen grfüllt mit sündhafter Matchacreme, Lotusblütencreme oder Vanillecreme angelockt. Manche Kombinationen klingen für uns Europäer durchaus gewöhnungsbedürftig, aber probieren solltest Du sie auf jeden Fall. Leider ist der Shop in der Marienstraße nun geschlossen. Die Produkte sind aber bei Partnerläden “Matcha Cafe Wakaba”, im “Hanaro Markt” oder im “Dae-Yang” zu kaufen.
Ein Mittagsspaziergang im Japanischen Garten
Die Köstlichkeiten aus der Bäckerei kannst Du dann am Besten bei einem Spaziergang im japanischen Garten genießen. Im weitläufigen Nordpark führt ein Weg bis zum japanischen Garten, der Dich sofort wieder nach Asien versetzt. Bambus, Bonsais, kleine Tempel und Koiteiche runden den Garten ab. Der Garten wurde von einem japanischen Landschaftsarchitekten entworfen und sehr sehenswert. Hier tummeln sich viele Düsseldorfer, um am Wochenende zu entspannen oder um die schöne Atmosphäre zu genießen. Viele Mangafans treffen sich hier ebenfalls, um Japan nah zu sein oder für Fotoshootings. Da kann es schon mal etwas trubeliger zugehen. Unter der Woche ist es im Garten deutlich ruhiger.
Japanische Kultur im EKO Haus
Das EKO Haus ist ein japanisches Kulturzentrum mit einem traditionellem japanischen Garten, einem buddhistischen Tempel, einem traditionellem Haus mit Teeraum sowie mehreren kleineren Einrichtungen. Es liegt nicht im Little Tokyo Viertel, sondern außerhalb, auf der anderen Rheinseite. Hier kannst Du etwas tiefer in die japanische Kultur eintauchen und Dich über die dortigen Traditionen informieren. Für eine Besichtigung des Tempels wird eine Reservierung benötigt. Aber der wunderschöne Garten kann auch ohne Reservierung besucht werden und ist ein kurzweiliger Besuch in einer kleinen Ruheoase.
Abends eine Schüssel Ramen
Kaum etwas kulinarisches ist bekannter als Sushi und Ramen. Und auch das bekommst Du natürlich auch in Düsseldorf. In Little Tokyo gibt es natürlich unzählige japanische Restaurants, die auf Deinen Besuch warten. Und seit Ramen es auf die Liste der trendigen Gerichte geschafft haben, ist auch die bekannte Nudelsuppe überall in Düsseldorf zu finden. Für das Abendessen kann ich das Naniwa Noodles & Soups empfehlen (Oststraße 55). Die Ramen sind köstlich, die Auswahl groß und der Service freundlich. Achtung, die Schlange vor dem Restaurant kann schon einmal etwas länger sein, aber letztendlich muss ich sagen, dass sich das Warten wirklich gelohnt hat. In New York habe ich mal von einem New Yorker gelernt: Wenn Du eine Schlange vor der Tür siehst-stell Dich an, denn das ist immer ein gutes Zeichen. Und hier beim Naniwa hatte der New Yorker Recht gehabt.
Alternativ kann ich auch noch das Tokyo Ramen Takeichi in der Immermannstraße 18 empfehlen. Auch hier gibt es eine tolle Auswahl leckerer Gerichte und authentisches Flair. Aber auch hier müsst ihr eventuell etwas Zeit mitbringen und es kommt vor, dass ihr Schlange stehen müsst.
Es braucht also keinen Flug nach Asien, um für einen oder zwei Tag(e )etwas japanisches Flair zu erleben. Ein Ausflug nach Düsseldorf ist dafür ideal. Authentisches Essen, etwas Kultur und ein japanischer Garten bieten einen kleinen Einblick in die Kultur des asiatischen Landes und. Und das ist einzigartig in Europa.
Hinweis: Die hier erwähnten Cafés und Restaurants habe ich selbst getestet und das Essen selbst bezahlt. Es handelt sich nicht um Werbung, aber um eine Erwähnung bzw. eine Empfehlung aus Überzeugung.
Ein Gedanke zu “Ein Stück Japan in Düsseldorf”