Auf dem Weg nach Lappland

Erwartungen an ein Winterabenteuer

Es sind 2 Grad und als ich aus dem Zug aussteige, prasselt mir Nieselregen ins Gesicht. Ein eisiger Windstoß trifft mich. Gut geschützt von meinen Rucksäcken und etwas aufgeheizt von der Aufregung lasse ich die Böe von mir abprallen. Erst etwas später, als ich aus dem Hauptbahnhof laufe und sich die erste Anspannung über mein Abenteuer legt, beginne ich etwas zu frieren. „Und dabei bin ich erst auf der Hälfte der Strecke angekommen“, denke ich. Morgen wird es noch viel kälter. Oben am Polarkreis, in der Weite Lapplands warten noch einmal andere Temperaturen auf mich.

Lappland Straße Winter

Zwischenstopp in Helsinki

Aber jetzt nutze ich erst einmal die paar Stunden in Helsinki bis der Nachtzug sich auf den Weg macht. Es ist bereits Abend und dunkel, eine Sightseeingtour ist demnach nicht mehr drin. Gott sei dank kenne ich Helsinki schon von meiner Reise letztes Jahr, so dass ich die schönen alten Fassaden schon bei Tageslicht gesehen habe. Ganz lassen kann ich es dann doch nicht. Obwohl die Schließfächer am Hauptbahnhof gerade neu gemacht werden und ich somit alles mitschleppen muss, laufe ich die Haupteinkaufsstraße bis zur Tuomiokirkko, der Turmkirsche und dem Senatsplatz. Jetzt im Dunkeln, überstrahlt die weiße Kirche majestätisch den Platz genauso wie bei Tageslicht und versorgt mich noch mit ein bisschen pompösen Helsinki Flair.

Ich sitze in einem malaysischen Restaurant. Der Kontrast zu dem, was ich vor habe, könnte kaum größer sein. Bunte Plakate, asiatisches Flair und rhythmische Musik, während draußen Winter herrscht. In den nächsten Tagen werde ich dann das Gegenteil: Kälte, Stille und die finnische Zurückhaltung. Nach dem (übrigens hervorragenden) Essen fahre ich etwas runter. Jetzt heißt es erst einmal warten, bis es mit dem Nachtzug weitergeht. Ich bin bereit für den weiteren Weg nach Norden. Auf geht’s.

Lappland Drohne

Was mich erwartet

Und ich bin schon richtig gespannt was in den nächsten Tagen auf mich zukommt. Die Erwartungen an die Polarlichter sind aufgrund der bewölkten Wettervorhersage ohnehin gedämpft. Aber trotzdem bleibe ich optimistisch. Alles wird sich regeln. Lady Aurora ist eben zickig und zeigt sich nicht jeden Tag. Trotz allem wird der Urlaub ein Abenteuer, ob Polarlichter oder nicht.

Wird der Winterurlaub in Lappland den Erwartungen gerecht? Die Bilder aus dem Internet und aus der Werbung versprechen viel, aber ich habe in der Vergangenheit festgestellt, dass es besser ist, sich ein eigenes Bild von Dingen zu machen, denn die ideale Welt aus dem Netz ist nur selten real. Ich möchte Lappland nicht nur selber sehen, sondern diese Reise auch mit meinen eigenen Geschichten füllen.

polarlichter Lappland

Ist es da nicht zu kalt?

Warum faszinieren mich Kälte und Schnee im hohen Norden eigentlich? Frieren ist doch unangenehm und bis man erst einmal rausgehen kann und sich durch die Schichten voller Kleidung gekämpft hat, dauert es auch eine gefühlte Ewigkeit. Zuhause verfluche ich den Winter oft und wünsche mir angenehmere Temperaturen. Aber so richtigen Winter mit Schnee mag ich schon. Nicht dieses nasskalte, ekelige Wetter, dass sich nicht entscheiden kann, ob es Winter oder Frühling sein möchte. Oben im Norden ist es noch richtig Winter. Dauerhaft kalt und mit viel Schnee. Und da macht Winter natürlich richtig Spaß. Auch wenn ich drei Schichten Kleidung und dicke Stiefel tragen muss. Und wenn dann noch Polarlichter hinzukommen, wüsste ich keinen Grund warum ich nicht nach Lappland reisen sollte.

Alleine die Tatsache wieder dort am Polarkreis zu stehen, im Winter und womöglich knietief im Schnee, lässt meine Dankbarkeit noch größer werden. Huskyschlitten warten auf mich, Rentiere und eine eigene Winterwelt. Das Dorf des richtigen Weihnachtsmannes nicht zu vergessen. Das alles zeigt doch, dass es keinen Grund gibt, Trübsal wegen zickiger Polarlichter zu blasen. Denn möglicherweise zeigen sie sich ja trotzdem und sind gnädig mit mir.

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