Was ihr bei eurer Reise über Myanmar wissen solltet
Ich durfte schon einige Länder in Asien besuchen, vom Einsteigerland Thailand, Indonesien, Singapur und Vietnam. Da lag es nicht fern, dass ich auch Myanmar entdecken wollte. Überall liest man Myanmar sei „anders“, „magisch“ und „faszinierend“. Ich war neugierig und was soll ich sagen? Ja Myanmar ist genau das: anders, magisch und faszinierend. Wer sich einmal auf das Land einlässt, der verliebt sich schnell.
Ihr möchtet auch nach Myanmer reisen? Ich habe euch hier ein paar Fakten zusammen gestellt, die bei der Vorbereitung und während der Reise für euch hilfreich sein können.
Fremder in der Fremde
Ich bin ja ohnehin ein Fan von noch nicht zu überlaufenen Ecken, authentischen Erlebnissen und Kulturen. Myanmar ist eben genau dafür ideal, da es noch nicht so viel Erfahrung mit Tourismus hat und erst jetzt nimmt die Entwicklung richtig Fahrt auf. Dies solltet ihr wissen, denn im Gegensatz zu Thailand oder Indonesien, wo man seit Jahren an (vor allem westliche) Touristen gewöhnt ist, ist man in Myanmar unverkennbar ein Fremder. Unterwegs findet ihr zahlreiche chinesische und asiatische Touristen aber nach der Ankunft in Rangun merkt man schnell, dass man auffällt.
Westlich aussehende Menschen sind hier stark in der Minderheit und nirgendwo anders bin ich von den Einheimischen angestarrt und nach einem Foto gefragt worden. Man fällt einfach auf, insbesondere wenn man blond und alleine unterwegs ist.
Ich bin es nicht gewöhnt, dass man Fotos von mir machen will weil ich ein „Exot“ bin aber nach den ersten Bildern habe ich mich irgendwann daran gewöhnt. Alle waren immer äußerst nett und zuvorkommend und hätten sich auch gerne mehr unterhalten aber oft war die Sprachbarriere zu groß. Mit einem freundlich Lächeln ist oftmals alles gesagt. Daher seid nicht verwundert wenn ihr abseits der Touristenpfade angestarrt werdet, für diese Menschen seid ihr einfach oft eine kleine Attraktion.
Vorsicht bei der Packliste
Ihr reist nach Asien, es ist heiß und schwül. Aber Achtung, Myanmar ist hier recht konservativ. Hier trägt man keine kurzen Tops und Shorts. Bitte respektiert die Kultur und bedeckt euch. Vor allem in den zahlreichen Pagoden wird die Kleidung kontrolliert und wenn ihr zu freizügig unterwegs seid, werdet ihr nicht reingelassen.
Die Burmesen selber tragen fast alle einen „Longyi“, ein langes Tuch, dass um die Hüften gewickelt wird. Die Frauen tragen meistens ein passendes Top mit kurzen Armen. Ich selber habe das Kleidungsthema bei meiner Planung etwas unterschätzt, aber war für die Pagodenbesuche mit 1-2 langen Leinenhosen und Kurzarmshirts ausgestattet. Letztendlich habe ich diese aber den Großteil des Urlaubs getragen, weil ich mich in meiner Shorts einfach nicht wohl gefühlt habe.
Darum kann ich euch empfehlen ein paar längere aber luftige Sachen einzupacken und ggfs. einen Longyi vor Ort zu kaufen. Damit seid ihr immer korrekt gekleidet und kommt problemlos in die Pagoden. Solltet ihr zum Inle See fahren, packt noch einen Pullover ein, denn hier wird es richtig kalt. Vor allem morgens auf dem Boot, wenn ihr über den See fahrt, ist der Wind nicht zu unterschätzen.
Spare Zeit mit dem E-Visum
Für die Einreise nach Myanmar wird ein Visum benötigt (Stand Dezember 2019). Dieses kostet 50 USD und kann am Flughafen bei der Einreise gekauft werden. Ich kann euch das E-Visum empfehlen, das spart etwas Zeit und ich könnt euch direkt bei der Immigration anstellen. Wichtig ist, dass ihr das Visum auf der offiziellen Seite der burmesischen Regierung kauft (https://evisa.moip.gov.mm/), denn ich bin bei der Onlinesuche auf einige Fakeseiten gestoßen.
Beim E-Visum müsst ihr ein Passfoto hochladen und ein paar Infos zu euch ausfüllen, danach zahlt ihr online mit Kreditkarte und wartet auf die Bestätigung. Am Flughafen zeigt ihr diesen Ausdruck einfach vor und ihr bekommt das offizielle Visum in den Pass. Ihr könnt dann 3 Monate im Land bleiben und habt genug Zeit alles zu entdecken.
Sei ein early bird – oder versuche es zu werden
Wenn ihr Frühaufsteher seid, ist das in Myanmar klar von Vorteil. Denn während der Reise dreht sich alles (vor allem in Bagan) um den Sonnenaufgang. Die Burmesen sind ohnehin immer früh wach und um 6 Uhr sind schon alle auf den Beinen. Auch wenn ihr im Urlaub seid und lieber ausschlafen wollt, das frühe Aufstehen lohnt sich. Denn die Magie der Tempel und Pagoden entfaltet sich am Besten bei Sonnenaufgang. Dann ist nicht nur weniger los, es ist morgens auch noch nicht so heiß. Vor allem in Bagan wollen all den Sonnenaufgang und die Heißluftballons über dem Tempelfeld sehen, da müsst ihr schon um 5.30 Uhr losfahren, um einen guten Platz zu finden.
Wenn ihr euch nicht wirklich zum frühen Aufstehen durchringen könnt, auch der Sonnenuntergang an der U-Bein Brücke in Mandalay oder an einem der alten Tempel strahlt eine schöne Magie aus.
Fortbewegung vor Ort
Reisen ist in Myanmar relativ unkompliziert. Wie in so vielen andern Ländern Asiens gibt es viele Minivans, Busse, Nachtbusse und natürlich Züge. Wenn ihr backpacken wollt, könnt ihr euch in den Hostels die entsprechenden Verbindungen raussuchen und auch dort buchen.
Für die Städte Rangun und Mandalay kann ich die Grab App empfehlen, In Rangun selbst gibt es keine Roller, ihr müsst hier auf das Taxi umsteigen. Aber keine Angst, die Taxen sind überaus günstig und über die App sehr unkompliziert zu buchen. Einfach den Ort markieren, an den ihr wollt und ihr bekommt direkt den Preis angezeigt. Wenn ihr dann bucht kommt der entsprechende Fahrer und ihr zahlt dann hinterher einfach in Bar. Am Besten winkt ihr den Taxifahrer etwas herbei wenn ihr das Nummernschild kommen seht, das erleichtert, dass er euch findet.
In Mandalay gibt es dann wieder die in Asien so beliebten Roller und auch die „Thone Bane“, die wir eher unter „Tuk Tuk“ kennen. Ach die könnt ihr bequem über Grab buchen. Für mich die beste Art sich in den Städten über längere Strecken fortzubewegen.
Wenn ihr dann z.B. nach Bagan oder Inle reisen wollt, könnt ihr dann auf die gerade genannten Busse oder Minivans zurückgreifen. Ich habe von Rangun nach Mandalay den Nachtzug genommen. Er startet nachmittags in Rangun und fährt dann über Nacht 15 Stunden lang bis nach Mandalay. Diese Fahrt ist eher langsam und ziemlich rumpelig aber vor allem tagsüber könnt ihr einfach aus dem Fenster schauen, tolle Landschaften, ursprüngliche Dörfer bestaunen und freundlich winkenden Menschen zuckwinken. Zugegeben, an viel Schlaf ist bei der rumpeligen Fahrt kaum zu denken, aber immerhin hat man hier eine richtige Liege und nicht nur einen Sitz wie im Bus.
Für längere Distanzen, z.B. nach Ngapali oder auch zum Inle See könnt ihr auch inländisch fliegen. Es ist natürlich das teuerste Fortbewegungsmittel aber die schnellste und bequemste Art. Ich bin mit KBZ nach Ngapali geflogen und war durchaus überrascht wie neu und modern das Flugzeug war.
Mülltrennung Fehlanzeige
All die mystischen Orten und die liebevollen Menschen, die das Land so liebenswert machen täuschen nicht darüber hinweg, dass Myanmar noch ein sehr armes Land ist und leider auch sehr dreckig. überall liegt Müll herum und eine Müllabfuhr wie bei uns gibt es scheinbar auch nicht. Vor allem an Straßen und an den Gleisen sieht man überall Müll und Unrat. Er wird einfach oft aus dem Fenster des Busses oder so auf die Straße geworfen.
Während wir in Europa eine rege Nachhaltigkeitsdiskussion führen, fiel es mir oft schwer nicht den Zeigefinger zu heben und die Menschen belehren zu wollen. Diese haben oft andere Probleme und wissen oft gar nichts über Müllvermeidung. Ich kann hier nur empfehlen für sich selbst darauf zu achten wenig Müll zu produzieren und diesen dann auch in Mülleimern zu entleeren.
Nur Bares ist Wahres
Achtet darauf immer ausreichend kleines Bargeld dabei zu haben. Kartenzahlung wird wenig und auch in Hotels und Hostels ungern akzeptiert. In Letzteren könnt ihr manchmal auch mit US-Dollar zahlen aber am Besten habt ihr das Geld in der lokalen Währung Kyat dabei. Es gibt in allen größeren Orten Geldautomaten, wo ihr mit der Kreditkarte Geld abheben könnt. Am besten plant ihr immer etwas Puffer ein und hebt etwas mehr Bargeld ab, denn in kleineren Orten kann man schon mal verzweifelt nach einem Automaten suchen. Kleinere Scheine sind überall willkommen, gerade beim Essen oder bei Taxifahrern. Die größeren Scheine (10.000 Kyat) nehmt ihr am Besten fürs Bezahlen in Hotels, Hostel oder für Bus bzw. Zugtickets.
Wenn ihr noch weitere Fragen zu Myanmar habt, könnt ihr mir gern schreiben.
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