Und warum es vielleicht besser ist keine Strategie dagegen zu haben
Es ist nicht einfach in diesen Tagen. Ein Virus geht um die Welt und zwingt uns alle zuhause zu bleiben. In Anbetracht der Lage ist das natürlich verkraftbar, aber nach mittlerweile vielen Wochen alleine wird man dann doch schwermütig wenn der heiß ersehnte Urlaub, der eigentlich angestanden hätte, dann doch ins Wasser fallen muss. Da ist Fernweh direkt vorprogrammiert.

Um es gleich vorweg zu nehmen, ich möchte keinesfalls dazu aufrufen die Regeln der Regierungen zu brechen. Bleibt alle weiterhin zuhause, damit wir uns bald wieder treffen können und auch bald endlich wieder auf Reisen gehen können. Trotzdem wird man natürlich etwas wehmütig wenn man 2 Wochen Urlaub geplant und schon vorbereitet hat und diesen dann zuhause auf Balkonien verbringen muss.
Was alles helfen könnte
Da ich wie immer Hummeln im Hintern habe was das Reisen angeht und ich niemals länger Urlaub nehmen würde ohne wegzufahren, hadere ich schon ein bisschen mit der Situation. Ich habe mal ein bisschen recherchiert und bin auf verschiedene Strategien gestoßen, wie man das Fernweh irgendwie mindern kann. Ich habe im Prinzip alles ausprobiert und kann sagen: Es hilft eigentlich nicht.

Alte Urlaubsbilder ansehen, den nächsten Urlaub planen, ein Gericht aus einem fremden Land kochen. Das sind nette Ratschläge und zwischendurch kann auch eine leckere Pho oder eine Pizza um die Ecke kurzzeitig über das Fernweh hinweg helfen. Aber ich tue mich schwer damit eine neue Reise zu planen wenn ich gar nicht weiß wann und ob sie überhaupt stattfindet. Die Vorfreude ist bei mir dann immer so groß dass ich am liebsten sofort los möchte.
Klar mache auch ich mir Gedanken wohin es mich als nächstes verschlagen könnte, dazu kann ich dann stundenlang durch das Netz surfen und mich von Bildern inspirieren lassen. Aber wirklich konkret werde ich nicht und mein Fernweh wird dann eigentlich noch viel größer. Denn dann realisiere ich dass es noch ganz viele Länder gibt, die ich noch sehen will und es so schnell wohl noch nicht wieder kann.

Was ich auch noch probiert habe
Darum bleibt vorerst nur erst einmal die eigene Umgebung zu „bereisen“. Spaziergänge, Radtouren und Wanderungen stehen da natürlich vorne an und bieten eine willkommene Abwechslung. Mir gaben einige kleine Wanderungen in der näheren Umgebung irgendwie das Gefühl „unterwegs zu sein“. Ich war diese Wege Jahre nicht gegangen und darum war es auch ein Erlebnis etwas zu entdecken, und das kam ja Urlaub schon irgendwie recht nahe. Auch wenn es nur ein paar Stunden waren, so fühlte es sich für mich wie ein kleiner Kurzurlaub an. Wirklich gemindert hat es mein Fernweh leider nicht.

Aber auch das kann eben auch nicht darüber hinweg täuschen, dass wir an unser zuhause gebunden sind und eben nicht verreisen können. Und das hilft dann eben auch nicht gegen Fernweh.
Keine Strategie ist auch eine Lösung
Ich habe festgestellt, dass meine aktuell beste Strategie wohl die ist, eben keine Strategie zu haben und mich möglichst wenig mit dem nächsten Urlaub zu befassen. Erst wenn ich weiß wann es wieder losgehen kann, werde ich mich wieder voll in die Vorbereitung zu stürzen. Und dann kann ich meinem Fernweh wieder freien Lauf lassen und mich umso mehr freuen. Und in der Zwischenzeit beschäftige ich mich lieber mit anderen Dingen als mit dem Reisen und mache es mir in meiner Wohnung gemütlich und bin mir weiterhin bewußt, dass ich eben eine besondere Spezies bin, bei der das Fernweh einfach besonders ausgeprägt ist.

Reine Kopfsache
Eines weiß ich definitiv, meine Reiselust lasse ich mir auch in Zeiten eines Coronavirus nicht nehmen, auch wenn es nur ein Urlaub ist, der im Kopf stattfindet. Fernweh ist für mich etwas Gutes. Es zeugt von Neugier, Mut und Offenheit gegenüber der Welt. Darum ist es für mich auch nicht schlimm immer Fernweh zu haben. Da ich nun weiß, dass ohnehin nicht wirklich etwas dagegen hilft, belasse ich es dann einfach dabei. Ich weiß, dass es irgendwann wieder soweit sein wird, ich meine Sachen packen – und wieder losziehen kann und das ist wohl der Beste Weg damit umzugehen.
Wie sagt man so schön: „Manchmal will man das, was man nicht haben kann, am allermeisten“. Und so ist es wohl im Moment auch bei mir.
Habt ihr auch gerade Fernweh? Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Ideen wie ihr es besser in den Griff bekommt.

Warum ich bin wie ich bin:
Fernweh – warum ich reise und was es mit mir macht

Liebe Sarah, dass sind sehr schöne Fotos! Da kommt die Reiselust ein wenig hoch bei mir. Ich hatte das Glück vor dem Virus noch wegzukommen, jedoch sehe ich es so wie du, nach fünf Wochen Quarantäne: mir fehlt es etwas von der Welt zu sehen! Deswegen habe ich mir, so wie du vorgenommen, etwas von meiner Umgebung „zu bereisen“, jedoch zu Fuß. So bewege ich mich und sehe etwas Neues. Klar, wäre man mit dem Rad schneller, aber zu Fuß bin ich am Liebsten unterwegs 🙂
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Bereisen deiner Umgebung und bleib gesund!
Viele Grüße
Magda von magdasmomente
Hallo liebe Magda,
ja leider bleibt uns aktuell nicht mehr als zu Fuß „zu reisen“ aber immerhin entdeckt man so auch mal Neues und entschädigt uns ein bisschen. Schön dass du einen Weg für dich gefunden hast. Ganz viel Spaß an der frischen Luft und schönes Fernweh 🙂
Sarah