Meine schönsten Orte in Kopenhagen

Ein hyggeliger Stadtspaziergang durch Dänemarks Hauptstadt

Die Dänen gehören ja angeblich zu den glücklichsten Menschen der Welt. Woran liegt das? Laufen wir Deutschen doch oft mürrisch und nörgeln herum und sehen immer nur das Schlechte. Irgendein Geheimnis müssen die Dänen doch haben. Nicht umsonst sind sie doch berühmt für ihr „Hygge“, die Gemütlichkeit und die herzliche Atmosphäre, die ihr Leben bestimmen. Auf der Suche nach eben dieser Hygge habe ich mich auf nach Kopenhagen gemacht

Die Bilder, die ich von Kopenhagen gesehen habe, lösen in mir schon lange Fernweh aus und ich wollte nun endlich auch die Orte live sehen, die mich schon seit Jahren immer wieder begeisterten. Architektonisch ist Kopenhagen auf jeden Fall schön und abwechslungsreich, vielleicht entdecke ich dann ja auch den Grund für das glückliche Leben der Dänen.

Die schönsten Plätze dieser sehenswerten Stadt habe ich euch als Spaziergang zusammengefasst, denn eigentlich könnt ihr alles dort zu Fuß entdecken. Natürlich könnt ihr euch nicht alles an einem Tag ansehen, insgesamt solltet ihr schon mindestens 2 volle Tage in Kopenhagen bleiben, damit ihr euch alles in Ruhe ansehen könnt. Also zieht euch bequeme Schuhe an und los gehts.

Tivoli

Wir starten am Hauptbahnhof und am Nordausgang seit ihr direkt am Tivoli. Hier gibt es gleich ein bisschen Reizüberflutung. Der Freizeitpark liegt direkt in der Stadt und ist ein ideales Ziel wenn ihr ein paar Runden Achterbahn oder auch Karussell fahren wollt. Es ist wirklich ungewohnt direkt im Herzen einer Stadt die Freudenschreie der Menschen in der Achterbahn zu hören. Überall flackert, klimpert und klacken die Kirmesbuden. Dass ist wirklich speziell aber auch echt faszinierend. Der Tivoli ist im Winter geschlossen, im Sommer könnt ihr euch hier sicher ein paar Stunden aufhalten. Aktuell kostet der Eintritt für Erwachsene 130 DKK, das sind ca. 17€. In den Abendstunden ist der Park auch schön beleuchtet. Ich entscheide mich gegen einen Besuch, will ich doch erst einmal mehr von der Stadt sehen.

Rathausplatz/ Magstræde

Vom Tivoli geht ihr weiter zum Rådhuspladsen, dem Rathausplatz. Er ist nicht sonderlich sehenswert aber immer ziemlich voll und gleicht ein bisschen einem Ameisenhaufen. Er liegt aber ohnehin auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, der Magstræde. Diese kleine bunte Straße ist die älteste in Kopenhagen, ist super gemütlich und bietet eine tolle Fotokulisse.

Christiansborg Slot

Es wird Zeit sich die Stadt von oben anzuschauen. Darum gehts als nächstes zum Christiansborg Slot, dem Sitz des dänischen Parlaments. Durch den Innenhof kommt ihr zum Tårnet, dem Turm. Hier solltet ihr es euch nicht nehmen lassen mit dem Aufzug hochzufahren, denn von oben habt ihr einen schönen Ausblick über die Stadt. Vor allem ist er im Vergleich zu anderen Aussichtspunkten völlig kostenlos. Ich habe leider richtig Pech und es gießt in Strömen und ein Sturm zieht gerade über die Stadt hinweg. Aber ich bin mir sicher, dass der Turm bei gutem Wetter einen fantastischen Ausblick zu bieten hat.

Nyhavn

Auf den nächsten Stopp freue ich mich mich schon als ich vom Turm wieder herunterfahre. Der Sturm ist vorüber und langsam füllen sich auch die Radwege wieder mit Menschen. Endlich ist der kleine Hafen Nyhavn mein nächster Stopp. Das bekannteste Fotomotiv der Stadt überhaupt. Die kleinen bunten Häuser mit den Booten im Vordergrund sind absolut sehenswert und wie einer kleinen Puppenstube entsprungen. Als ich um die Ecke biege, kann ich kaum aufhören zu lächeln, weil ich mich freue Nyhavn endlich zu sehen. Die Atmosphäre ist einfach toll und nicht umsonst ist es der kleine Hafen so beliebt. Die Schiffe, die vor Anker liegen bilden zusammen mit den Häusern eine eigene kleine Welt. Ganz viel Klischee aber genau das erwarte ich hier ja auch. Einfach wunderschön.

Vor Freslers Kirk/ Christiania

Direkt hinter der Brücke, die nur für Radfahrer und Fußgänger vorgesehen ist, tummeln sich hippe Kopenhagener und entspannen mit leckerem Streetfood am Wasser. Der hiesige Foodcourt bietet allerhand Leckeres aber ich habe noch keinen Hunger und laufe weiter Richtung Kirche. Etwas beäugt werde ich ja schon, schließlich fährt hier jeder Fahrrad, nur ich nicht. Ich gehe zu Fuß und enttarne mich eventuell ein bisschen als Tourist. Naja, nicht so schlimm. Die Vor Frelsers Kirche, die vor allem für den gedrehten Kirchturm bekannt ist, liegt mitten im Wohngebiet. Leider ist der Turm nicht begehbar. Blöde Pandemie. Hatte ich mich doch so auf ein paar schöne Bilder gefreut. Da bleibt mir nichts anderes Übrig als meinen Füßen eine kleine Pause zu gönnen und ein paar Minuten in der Kirche durchzuschnaufen.

Ich entscheide mich gegen Christiania weil ich alleine unterwegs bin und ich gelesen habe, dass die Bewohner Touristen nicht so gerne sehen. Ich laufe wieder zurück zum Nyhavn, über die Ofelia Plads am Hafen und dann immer weiter am Wasser entlang zum nächsten Ziel.

Kleine Meerjungfrau

Noch so eine Kopenhagener Berühmtheit wartet auf mich, dieses Mal sitzt sie auf einen Felsen und schaut schüchtern weg. Ich rechne eigentlich damit dass sich hier die Menschen tummeln, schließlich will jeder, der sie Stadt besucht die kleine Dame sehen. Umso verwunderter bin ich als sie plötzlich da auf ihrem Felsen sitzt und niemand anderes da ist. Zwei ältere Damen sitzen entspannt auf der Bank und genießen die Sonne, die sich mittlerweile wieder richtig anstrengt großzügig zu strahlen. Ich stelle fest, es ist wohl sehr selten, dass hier nichts los ist. Einen Vorteil muss so eine Pandemie ja haben. Also nutze ich die Gelegenheit und lichte die junge Dame ausgiebig ab, bis ich mich zum nächsten Stopp aufmache. Ok, ich habe sie gesehen und hatte Glück, dass ich mich nicht ewig in einer Menschentraube zu ihr durchschlagen musste. Aber ich glaube ich hatte sie mir wohl etwas spektakulärer vorgestellt.

Kastell

Direkt hinter der kleinen Meerjungfrau liegt das Kastell von Kopenhagen, eine sternförmige, alte Festung. Leider kann ich mir die Windmühle dort nicht ansehen, weil dort gerade gebaut wird aber der Weg auf dem Festungswall ist ideal für eine kleine Pause. Scheinbar gehen viele Einheimische hier joggen, mehrmals muss ich auf dem kleinen Weg ausweichen. Kopenhagen ist wirklich vielfältig. So viele unterschiedliche sehenswerte Orte hatte ich hier gar nicht erwartet.

Nyboder Kommune

Es ist ja bekannt, dass ich ein Fan von Stadtarchitektur bin. Da geht mir wahrlich das Herz auf, als ich die Nyboder Kommune erreiche. Die Reihenhäuser sind alle orange gehalten und reihen sich einheitlich über mehrere Straßen aneinander. Hier sollen auch Teile des Films „The Danish Girl“ gedreht worden sein. Ich finde es großartig und die Stadthäuser mit den Fensterläden sind definitiv sehenswert. Ich laufe ein paar Straßen der Kommune ab, immer auf der Suche nach schönen Fotomotiven. Und davon gibt es hier ein paar richtig schöne. Ob ich hier wohnen würde? Wahrscheinlich eher nicht.

Frederiks Kirke/ Schloss Amalienborg

Bisher habe ich viele hippe Coffeeshops in Kopenhagen gefunden, da wird sich doch auf dem Weg zum Schloss auch noch etwas finden. Nach einer Espresso Stärkung sind es dann nur noch wenige Meter zur Frederikskirche und dem Schloss direkt gegenüber. Die imposante Kirche erinnert mich ein bisschen an den Berliner Dom. Die Kuppel ist die größte in ganz Skandinavien und sehr beeindruckend. Das Schloss Amalienburg ist Sitz der Königin und besonders um kurz vor 12 Uhr Mittags tummeln sich hier die Menschen, um die Wachablösung zu sehen. Der ringförmige Komplex besteht aus mehreren Gebäuden, ich wusste nicht so wirklich welches nun das Hauptgebäude des Schlosses ist. Schön anzusehen ist der Platz auf jeden Fall. Wenn ihr gegen Mittag in der Nähe seid, schaut doch zur Wachablösung vorbei.

Rosenborg Slot/ Schloss Rosenburg

Noch etwas mehr königliche Dosis gebe ich mir beim nächsten Stopp. Ich entscheide mich für eine Führung durch das sehenswerte Schloss und schlendere danach durch den Rosengarten. Leider blühen zu dieser Jahreszeit (es ist September) nicht mehr so viele Rosen, aber die ein oder andere hat es doch noch geschafft. Das Rosenborg Schloss gefällt mir eigentlich noch besser als Amalienburg, weil es nicht nur von Außen schöner ist, sondern eben auch den netten Park hat. Auch hier könnt ihr wunderbar eine Pause einlegen und etwas entspannen. Weiter gehts, denn ich habe immer noch ein paar Must-See Orte auf der Liste, die auf mich warten.

Botanischer Garten

Bei so etwas sage ich nicht nein. Quasi gegenüber vom Rosenburg Schloss liegt der Botanische Garten. Für Pflanzenfans wie mich definitiv ein Muss und wenn ihr Schmetterlinge sehen möchtet, solltet ihr auch hier vorbeischauen. In den großen Palmenhäusern könnt ihr einen kleinen Ausflug in die Tropen machen und in Skandinavien Pflanzen aus dem Urwald anschauen. Das Schmetterlingshaus beheimatet auch viele bunte Exoten und mit etwas Glück halten sie auch still wenn ihr ein Foto machen wollt. Mir hat der Besuch sehr gut gefallen und auch wenn mein Schrittzähler schon rund 20.000 Schritte anzeigt, habe ich noch nicht alles gesehen.

Torvehallerne Copenhagen

In der Torvehallerne Copenhagen lacht mich eine Karamellsnegl an. Ich habe Glück, dass gerade eine Familie aufsteht, denn Stühle sind in der Bäckerei in der Halle Mangelware. Es tut wirklich gut mal zu sitzen, diese super leckere Zimtschnecke mit Salzkaramell zu essen und sich die Menschen anzusehen. Hier tummeln sich Einheimische und Touristen und decken sich mit allerlei Essen und Trinken ein. Es ist ziemlich wuselig aber so ist das Hauptstadtleben nun mal. Zahlreiche Fahrräder parken vor der Halle, typisch Kopenhagen eben. Kaum jemand kommt hier mit dem Auto. Nicht nur das dänische Gebäck löst ganz viel Hygge in mir aus, auch die netten Menschen in der Halle machen diese wohlverdiente Pause so erholsam. Die süße Zimtschnecke gibt mit neue Energie und die werde ich für meinen Spaziergang zum Superkilen Park auch brauchen.

Kaffee und Schnecke Kopenhagen

Superkilen Park

Eine Zeit lang hatte ich bei meiner Zimtschnecke in der Markthalle mit dem Bus geliebäugelt. Zum Park ist es ca. eine halbe Stunde Fußmarsch und der Bus hält eigentlich direkt in der Nähe. Aber ich entscheide mich doch gegen den Bus und für das Laufen. Immer die Nørrebrogade entlang bin ich plötzlich ein einer ganz anderen Welt. Hier tummeln sich viele arabische Imbisse, Friseurläden und kleinen Läden. Nirgendwo in Kopenhagen habe ich so viel unterschiedliche Kulturen auf einer Stelle gesehen. Ein ganz anderes Bild der Hauptstadt, aber ich finde es wunderbar. Immer wieder radeln viele Kopenhagener an mir vorbei. Wahrscheinlich wundern sie sich immer wieder warum ich nicht auch auf dem Rad sitze und stattdessen den ganzen Weg laufe.

Nach einer Weile komme ich am Park an. Die weißen Streifen am Boden geben ein paar schöne Fotos her und der Weg hierher hat sich gelohnt. Zwar hatte ich mir den Park ein bisschen größer vorgestellt aber die graphischen Muster auf dem Boden sind irgendwie typisch skandinavisch. Einfach, schnörkellos und trotzdem stylisch. Genau wie die vielen Einheimischen hier, die einen so wahnsinnig lockeren Eindruck machen.

Rundetårn

Nach einer weiteren halben Stunde Rückweg erreiche ich wieder die Innenstadt. Ich liebe ja Ausblicke, darum halte ich am Rundetårn an, dem runden Turm. Um eine schöne Aussicht zu genießen, heißt es ja eigentlich immer lange Treppen steigen. Im Christiansborgslot war das dank Aufzug nicht nötig, der Rundetårnhat zwar keinen Aufzug aber dafür eine sehr bequeme Rampe, die wie in einem Schneckenhaus immer weiter nach oben führt. Nur das letzte Stück heißt es dann Treppen steigen. Die Aussicht ist großartig, weil nun auch das Wetter besser geworden ist und ich endlich mal einen Blick auf die Öresundbrücke nach Malmö werfen kann. Ich mache ein kleines Päuschen und sauge ganz viel Meeresluft ein, die von der Küste hereinkommt.

Storchenbrunnen

Der letzte Halt bevor es wieder zurück in Richtung Hauptbahnhof geht ist der Storchenbrunnen. Eine wirklich schöne Fontäne auf dem zentralen Platz der Stadt, die mit vielen Störchen versehen ist. Hier befindet ich mich mitten in der Fußgängerzone. Der Boden um den Brunnen hat ein wunderschönes Mosaik-muster, welches von oben sicherlich noch viel sehenswerter ist. Ich bummle von hier aus noch durch ein paar Geschäfte und nehme das ein oder andere Mitbringsel in dänischem Design mit bevor ich mich zurück zum Hauptbahnhof mache.

Ein bisschen verliebt

Das waren sie, meine schönsten Orte, die ihr euch in Kopenhagen anschauen solltet. Ich jedenfalls finde die Stadt einmalig, wunderschön und ultra gemütlich, also hyggelig. Kaum angekommen hatte ich mich rucki zucki in die Stadt verliebt. Hier gibt es so viel zu sehen und immer wieder unterschiedliches zu entdecken. Für mich gehört Kopenhagen definitiv auf eine Must-See Liste.

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4 Gedanken zu “Meine schönsten Orte in Kopenhagen

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