Über Dinge, die man im Leben unbedingt noch tun oder Orte, die man sehen will.
Noch steht die Sonne über den Dächern und und strahlt mit ihrer Frühlingslaune über die Stadt hinweg. Mit einem Drink in der Hand auf einer Picknickdecke sitzen wir am Flussufer und warten auf den Moment, an dem sie sich entscheidet unterzugehen. Eine ganz spezielle Stimmung, bei der sich viele hier versammeln und sie nicht verpassen wollen. Kurz bevor sie zwischen den Schluchten der Wolkenkratzer verschwindet werden alle ganz still und nachdenklich. Und genießen den Moment.
Viel geht mir da durch den Kopf und die Gedanken schweifen ab. Ein bisschen Melancholie ist da immer im Spiel, zumindest geht es mir so. Solche Momente ziehen uns an weil sie so selten sind. Wir verabreden uns für Sonnenauf- oder untergänge, um etwas besonderes zu erleben, eine einmalige Stimmung und etwas das wir nur schwer festhalten können. Weil diese Erlebnisse so wertvoll sind. Und genau deshalb gibt es viele dieser Momente oder Orte, für die wir uns etwas ähnliches wünschen. Einen einmaligen Moment, der immer im Gedächtnis bleibt.
Braucht man eine Bucket List und was könnte draufstehen?
Wahrscheinlich haben viele von euch eine Liste mit Orten die ihr noch sehen wollt, eine sogenannte Bucket List. Oder es stehen Dinge darauf, die ihr noch machen wollt. Irgendwo siehst du etwas und es löst etwas in dir aus. Das möchte ich auch machen. Da möchte ich auch mal hin. Dabei muss es ja gar nicht zwangsläufig um das Reisen gehen. Träume hat schließlich jeder. Manche sind nur Träumereien, manche echte, konkrete Ziele. Wie bei dem Sonnenuntergang. Nicht jeden Tag haben wir das Glück einen zu sehen, aber wenn dann möchten wir ihn erleben und in unserem Inneren festhalten.
Für so fernwehgeplagte wie mich stehen natürlich einige Orte auf meiner gedanklichen Liste. Und etwas, was ich dort machen möchte. Mir persönlich geht es bei meiner Bucket List gar nicht unbedingt um materielles, wie z.B. ein Haus kaufen oder bauen. Für mich zählen die Momente, die ich an den Orten erleben kann. Etwas, was man vielleicht nur einmal macht aber lange in meinem Gedächtnis bleibt.
Wenn ich es geschafft habe mir einen Punkt davon zu erfüllen, dann kommt irgendwann ein neuer dazu. Träume hören doch nie auf, oder? Ich könnte gar nicht alles aufzählen, denn es fällt mir schwer etwas auszusortieren. Aber auch nicht alles will ich so wirklich. Das würde ich dann eher unter „nice to have“ einsortieren. Einige Ereignisse sind bereits seit Jahren fester Bestandteil meiner Planung, doch noch konnte ich sie nicht umsetzen. Aber ich bin mir sicher, irgendwann wird es klappen.
Jede Liste ist anders
Was macht so eine Bucket List aus? Es sind einzigartige Orte und Erlebnisse, ganz persönliche Wünsche. Man weiß dass man sie wahrscheinlich nur einmal im Leben tun kann. Etwas, das sonst unerreichbar ist oder man im Normalfall nicht so schnell tun würde. Bei meiner Bucket List handelt es sich da mehr um Reiseziele und ich versuche sie danach auszuwählen, dass diese nicht unbedingt unerreichbar sind. Schließlich möchte ich ja möglichst viel davon abhaken können.
Für jeden steht auch etwas anderes auf seiner Liste, weil jeder andere Vorstellungen von Glück hat. Für den einen geht es darum sich ein Tattoo stechen zu lassen oder sich kopfüber mit einem Bungeeseil in eine Schlucht zu stürzen. Der eine möchte den Jakobsweg laufen oder einmal auf dem Gipfel des Mount Everest stehen.
Und meine Liste?
Wenn ich gefragt werde, welche Orte auf meiner Liste alles stehen, dann muss ich immer zuerst an Nordlichter denken. Schon lange bin ich fasziniert von den Lichtspielen in den kalten Winternächten im Norden. Leider hatte ich noch nie die Gelegenheit welche zu sehen. Mit ihnen ist es wohl wie mit dem Sonnenuntergang. Man muss Glück haben sie zu sehen und möchte sie dann am liebsten gar nicht mehr loslassen.
Ein weiterer Punkt ist sicherlich das Schwimmen mit Walhaien. Wie klein man sich dabei vorkommen muss wenn so ein friedlicher Riese an einem vorbeizieht. Oder sich stundenlang durch den Dschungel Ruandas pirschen, um dann die Berggorillas zu beobachten. Ich bin schon lange fasziniert davon und wer weiß wie lange das noch möglich ist. Und auch wenn ich leider nie einen Tauchschein gemacht habe, kann ich mir kaum etwas schöneres vorstellen, als dass majestätische Mantarochen irgendwo im Ozean friedlich an mir beim Schnorcheln vorbeiziehen.
Der Mount Everest ist wohl etwas zu ambitioniert für mich, würde ich doch kläglich scheitern. Aber mit dem Zug von Peking nach Lhasa zu fahren ist sicherlich etwas, das ich mir auf der Liste vorstellen könnte. Tagelang mit dem Zug durch die unterschiedlichen Landschaften fahren und am Ende in einer ganz anderen Welt ankommen, gehört bestimmt zu einer ganz besonderen Erfahrung.
Nicht alles, was man so auf seiner gedanklichen Liste vermerkt hat, ist am Ende so wie man es sich vorstellt. Und womöglich auch viel zu schnell vorbei. Für mich selbst hat es ja einen emotionalen Wert und ich habe auch große Erwartungen an diese Liste. Doch am Ende muss ich mir eingestehen, dass nicht alles so romantisch und speziell sein kann wie ich mir das vorher ausgemalt habe.
Wenn man stundenlang in der Kälte Skandinaviens hockt und auf die Polarlichter wartet und sie sich am Ende nicht blicken lassen, ist das natürlich schon eine Enttäuschung. Aber dann muss man dranbleiben und es weiter versuchen. Irgendwann wird es schon klappen. Seine Träume sollten man so schnell nicht aufgeben. Und egal, ob es sich am Ende zu den besten Dingen gehört, die man je gemacht hat oder doch eine Enttäuschung war, so sollte man dankbar dafür sein, dass man seine Träume verfolgt und in die Tat umgesetzt hat.
Habt ihr auch eine Bucket List und ist diese voll mit Orten, die ihr noch sehen wollt? Dann lasst es mich gerne wissen und schreibt es mir in die Kommentare.