Darum lohnt sich der Weg über das Wasser
Mandalay und Bagan stehen wohl auf jeder Liste von Myanmar Reisenden. Zurecht, denn beide Städte sind absolut sehenswert. Bereits im Vorfeld meines Trips hatte ich bei der Planung überlegt wie ich von A nach B komme und wie meine Route aussehen könnte. Viele Backpacker nutzen Nachtbusse, denn es ist einfach, nicht so teuer und man ist am nächsten Tag am Zielort, ohne „unnötig“ Reisezeit zu vergeuden. Das stimmt natürlich und auch ich nehme beim Backpacken gerne mal den Nachtbus oder einen Nachtzug.
Das solltet ihr bei der Planung beachten
Der Vorteil daran am Tag zu reisen ist natürlich, dass man dann auch mehr von der Landschaft und der Umgebung mitbekommt. Und das hat ohne Zweifel seinen Reiz. Das war auch einer meiner Gründe mit dem Boot nach Bagan zu fahren und einen ganzen Tag über den Ayeyarwady (oder auch Irrawaddy) zu tuckern. Die Fahrt dauert den ganzen Tag, das solltet ihr schon einplanen aber es lohnt sich.
Es gibt mehrere Anbieter, die aber alle die gleiche Strecke fahren. Lediglich Ausstattung und Preise der Boote sind etwas unterschiedlich. Je nachdem wie viel Luxus ihr haben möchtet, müsst ihr bei einem einfacheren Anbieter ca 40 USD (Stand Dezember 2019) rechnen. Die Abfahrt ist schon früh morgens zwischen 6 und 7 und Ankunft ca 17 Uhr abends. Am Besten lasst ihr euch von einem Thone Bane (oder auch Tuk Tuk) zur entsprechenden Anlegestelle bringen.
Vorsicht beim Einsteigen, es warten zahlreiche fleißige Helferlein auf euch, die euch gerne euer Gepäck an Bord tragen. Gegen ein entsprechendes Trinkgeld natürlich. Wenn ihr euch das sparen wollt, einfach freundlich verneinen. Mich haben sie mit meinem Rucksack tatsächlich nicht angesprochen, wahrscheinlich hat es den Eindruck gemacht, dass ich keinen Träger brauche. Hatte ich doch alles auf meinem Rücken.
Einsteigen bitte und Abfahrt
Auf dem Boot könnt ihr euch dann oben an Deck einen Platz suchen und den hoffentlich fantastischen Sonnenaufgang genießen währen ihr Mandalay verlasst. Packt euch am Besten morgens dick ein, denn so früh ist es noch kalt und der Fahrtwind tut sein Übriges. An Bord werdet ihr in der Regel mit Frühstück, Mittag und Nachmittagssnack versorgt, wenn ihr darüber hinaus etwas benötigt, solltet ihr es euch vorher mitbringen oder ihr müsst es dann an Bord kaufen.
Das Boot passiert am Anfang noch zahlreiche Pagoden, von denen ihr vermutlich vorher bereits einige bei euren Erkundungen rund um Mandalay gesehen habt und nach der Ava Brücke verlasst ihr dann Mandalay endgültig in Richtung Bagan. Später zieht dann die burmesische Landschaft an euch vorbei, kleine Orte, Felder und ab und an mal ein paar Wasserbüffel. Der Weg ist das Ziel.
Entschleunigung an Bord
Es ist ein langsames Reisen, bei dem ihr einfach ein bisschen zur Ruhe kommen oder lesen könnt. Ich habe auch ein paar nette Mitreisende kennen gelernt, mit denen ich mich austauschen konnte. Es war eine Mischung aus allen möglichen Menschen, andere Alleinreisende aus Spanien, Bildungsreisen aus Frankreich, eine chinesische Reisedelegation und ein pilgerndes Pärchen mit indischer Abstammung. Ein bunter Mix auf einem Boot in Myanmar.
Die Landschaft zieht an euch vorbei, der Fahrtwind kühlt etwas und die Vorfreude auf Bagan steigt mit jeder Stunde an. Unterwegs wurde noch ein Stopp an einem Dorf gemacht, wo gezeigt wird wie hier die traditionellen Lehmkrüge hergestellt werden. Ein bisschen Kaffeefahrt Feeling kam da bei mir schon auf, allerdings war man hier Gott sei Dank nicht darauf aus die Touristen zum Kaufen zu drängen.
Sonnenuntergang inklusive
Gegen Abend und ganz in Bagan-Manier nach einem fantastischen Sonnenuntergang erreicht das Boot dann Bagan, bzw. den Anleger im Ort Nyaung U. Am Besten informiert ihr euch vorher beim Kauf der Tickets wo genau die Fähre anlegt, denn kaum angekommen schwirren zahlreiche Taxifahrer um euch herum, die euch für viel zu viel Geld in euer Hotel fahren wollen. In Bagan gibt es keine Grabs, keine Thone Bane oder ähnliches, daher müsst ihr auf ein Taxi zurückgreifen und gut verhandeln.
Für ich war die Bootstour absolut lohnenswert und eine willkommene Abwechslung. Natürlich ist die Fahrt teurer als ein Bus oder ein Zug aber es ist doch etwas anderes einen Tag auf dem Schiff zu verbringen und eine Teil des Landes von dort aus zu entdecken. Ihr werdet unterwegs mit tollen Landschaften und Ausblicken belohnt und mit etwas Glück dürft ihr fantastische Sonnenauf- und Untergänge erleben. Eine perfekte Einstimmung auf Bagan.
Für mehr Infos zu Myanmar, z.B. meine schönsten Orte, klickt einfach hier.
4 Gedanken zu “Mit dem Boot von Mandalay nach Bagan”