Danach möchtest du direkt in den Flieger steigen
Island ist einfach magisch und steht völlig zu Recht auf der Bucket List vieler Reisender. Die imposante Natur, die Mischung von Feuer und Eis und die Existenz von mystischen Trollen ziehen viele Menschen in ihren Bann. Die Insel mitten im Nordatlantik ist wirklich einmalig und ein ganz besonderes Reiseziel.
Aktuell sind viele von uns mit der Reiseplanung für dieses Jahr beschäftigt. Sofern das überhaupt geht bei den aktuellen Geschehnissen. Aber der Arbeitgeber zeigt sich davon unbeeindruckt. Zumindest die Urlaubstage müssen schon einmal eingeplant werden. Und warum solltest Du Dir nicht dieses Jahr den Wunsch von Island erfüllen? Statt sich mich vielen Hundert anderen Urlaubern eng an eng um die nächste Strandliege zu streiten, solltet ihr lieber in Reykjavik ins Auto steigen und (corona-konform) die einsamen Landschaften Islands bestaunen. Und wenn ihr noch ein paar Argumente für eure Islandreise benötigt, findet ihr hier genau das Richtige.
Imposante Wasserfälle
Ohne sie geht nichts in Island. Und es gibt kaum einen Tag auf eurer Reise, an dem ihr keinen sehen werdet. Wasserfälle – isländisch „Foss“. Von klein bis groß, alles ist dabei und der ein oder andere ist ziemlich spektalulär. Oft kannst Du schon von Weitem kannst Du sehen, wie sich die Wassermassen von der Felskante stürzen. Einer der größten seiner Art ist der Dynjandi Wasserfall in den Westfjorden. Unglaublich, mit wieviel Kraft und Energie das Wasser sich hier ins Tal bewegt. Da kommst Du Dir wirklich sehr klein vor. Aber auch der Svartifoss mit seinen schwarzen Steinsäulen oder der Seljalandfoss, hinter dessen Wasservorhang Du sogar herlaufen kannst, sind einfach nur wunderschön.
Süße, kleine Papageitaucher
Sie sind wirklich niedlich, die kleinen Papageitaucher und natürlich eines der Wahrzeichen der Insel. Ich hatte das Glück einige von ihnen am Latrabjarg Felsen beobachten zu können. Wirklich kamerascheu sind sie nicht, aber ein bisschen Abstand kann nicht schaden, wollen wir sie doch nicht stören. Völlig schwindelfrei kommen sie zum Brüten an die steilen Klippen, den Rest des Jahres verbringen sie dann auf dem Meer. Die kleinen knubbeligen Zeitgenossen erkennt man in der Luft schnell an den orangenen Füßen. Der bunte Schnabel ist ihr Markenzeichen und machen sie richtig fotogen. Leider landen heute immer noch einige als Delikatesse im Kochtopf. Da verstehe ich es gut, dass sie sich lieber an die unzugänglichen Klippen zurückziehen.
Gletschereis
Feuer und Eis – daran denkt man ziemlich schnell, wenn es um Island geht. Und das ist es natürlich auch, was Du sicherlich dort sehen willst. Unvergessen ist noch der Vulkanausbruch des unaussprechlichen Eyjafjallajökull mit seiner Aschewolke. In der bekannten Gletscherlagune von Jökulsárlón im Süden der Insel bekommst Du dann das beste Gletschererlebnis. Das beeindruckende Gletschereis trifft hier auf das Meer und die abgebrochenen Eisbrocken driften über den See bis zum Diamond Beach und dann ins Meer. Ein absoluter Must-Do Spot im Süden. Der Gletschersee ist übrigens 284 Meter tief und der tiefste See Islands. Nehmt euch ein Glas mit und einen Drink – das Eis dafür bekommt ihr direkt vor Ort . Übrigens lohnt auch ein Stopp an der etwas weniger bekannten aber fast genauso schönen Fjallsárlón Lagune. Beide Seen sind Ausläufer von Europas größtem Vulkan, dem Vatnajokull. Der ist zwar einfacher auszusprechen, aber viel gefährlicher.
Endlose Strände
Klar, Island ist eine Insel und demnach gibt es auch hier Stände. Und dazu äußerst einladende. Wenn nur das kalte Wasser und der Wind nicht wäre. Aber wer nach Island kommt, den schreckt das Wetter doch nicht ab. Von Baden hat auch niemand etwas gesagt. Schön anzusehen sind die Strände allemal. Viele haben unterschiedliche Farben, sind weiß, schwarz oder rötlich. Mal aus Sand oder aus Kies. Die schwarz gefärbten Strände sind schon besonders, unterstreichen sie doch das Mystische, was von Island ausgeht. Der Strand bei Reynisfjara in der Nähe von Vík í Mýrdal gehörte 1991 zu den Top 10 der nicht tropischen Strände weltweit. Besonders stimmungsvoll ist es hier, wenn es nebelig ist. Die steilen Granitfelsen, die aus dem Meer hinausragen , sind dann noch eindrucksvoller. Aber auch der Rauðasandur in den Westfjorden sieht aus, als wäre er irgendwo den Tropen entsprungen. Bis auf die Tatsache, dass es ihm dort wohl zu warm war. Die Mischung aus den ganz unterschiedlichen Stränden macht Island so besonders, je nachdem wo auf der Insel Du Dich aufhälst, der ein oder andere wird sich sicher später in Deinen Fotos wiederfinden.
Heiße Quellen
Es gibt kaum etwas Besseres als sich nach einem Tag mit langen Autofahrten in einen heißen Pool zu setzen, die Aussicht zu genießen und mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Diese Hot Pots sind natürliche heiße Quellen und bis zu 40 Grad heiß. Viele von ihnen sind so ausgebaut, dass Du Dich bequem hineinsetzen kannst. Oft triffst Du hier auf andere Reisende oder Einheimische, die es genießen sich hier zu entspannen. Einige Hot Pots liegen direkt am Meer und haben gleich noch eine tolle Aussicht über das Meer im Gepäck. Also am Besten habt ihr immer eine Tasche mit Schwimmsachen im Auto und wenn ihr am Straßenrand ein Hinweisschild zu einem Hot Pot seht, haltet an. Und keine Sorge, oft befindet sich auch eine Umkleidekabine in der Nähe. Für mich eines der Highlights in Island. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Endlose Weiten
Es ist die beeindruckende Natur, die im Gedächtnis bleibt. Schroff und karg, aber unglaublich eindrucksvoll. Selten wird es langweilig, wenn Du die Straße entlangfährst um immer wieder einen neuen Berg entdeckst, der steil in den Himmel ragt oder ein Wasserfall, der sich plötzlich hinter der nächsten Kurve am Straßenrand auftut. Nur hier und da kommt mal eine Ortschaft, oft sind es eher kleine Gehöfte. Manchmal denkst Du, Du wärst am Ende der Welt. Hier lässt sich die Natur nur ungern bändigen und protzt eher mit ihrer Imposanz. Island ist nur dünn besiedelt, das meiste Leben spielt sich in Reykjavik ab. Der wohl einsamste Abschnitt auf meinen Islandreisen war wohl die Strandirküste. „Wenn hier das Auto liegen bleibt, hast Du ein Problem“ habe ich mir zwischendurch gedacht. Gefühlt haben wir hier den ganzen Tag nur 3 oder 4 Menschen getroffen. Aber genau das ist es was Island ausmacht. Endlose Fahrten durch die beeindruckende Natur. Sie ist der Star und sie bestimmt den Takt. Und das Auto ist zum Glück auch nicht liegen geblieben.
Felsenlego
Wo die Natur sich austoben kann, da kommt sie offenbar auch mal auf verrrückte Gedanken. Wie zum Beispiel die ungewöhnlichen Basaltformationen. Wie Legosteine sind sie stabförmig angeordnet und stehen dann eng aneinander gereiht, bis sich mal einer von ihnen aus der Deckung traut und nach vorne fällt. Solche Formationen sind überall auf Island zu finden und sind ein echter Hingucker. Und ein klasse Fotomotiv sind sie natürlich auch.
Das Land der unaussprechlichen Sehenswürdigkeiten
Isländisch ist eine unglaublich schwierige Sprache. Einige Wörter kann man relativ leicht zuordnen, wenn man es erst einmal raus hat. Zum Beispiel etwas das mit „Foss“ endet ein Wasserfall ist, „vik“ eine Bucht ist, „-fjördur“ etwas am Fjord oder ein Hot Pot ein „-laug“. Aber bei vielen Sehenswürdigkeiten scheitern wir Nicht-Isländer oftmals an den Namen. Der Fjaðrárgljúfur Canyon z.B. ist ziemlich bekannt seitdem Justin Bieber hier mal ein Video gedreht hat, aber asusprechen kann ihn wohl nur ein Isländer. Von dem bekannten Vulkan mit seiner Aschewolke ganz zu schweigen. Schon mal von „Tungnaáröræfi“, „Vatnajökulsþjóðgarðs“ oder „Hallgrímskirkja“ gehört?Schon beim Lesen wird einem da schnell schwindelig. Das mindert natürlich nicht die Tatsache, dass viele dieser Sehenswürdigkeiten einen Besuch wert sind. Vielleicht ist es bei den (für uns ungewöhnlichen) ungewöhnlichen Namen so, dass man sich die Schönheit dieser Orte erst „erarbeiten“ muss, indem man seine Aussprache lernt.
Endlose Fjorde
Steil ragen sie aus dem spiegelglatten Wasser heraus die Hänge der Fjorde. Nur wenig Platz bleibt für Straßen oder Häuser, denn geht es steil nach oben. Die Eiszeit hat auch auf Island eine Fjordlandschaft hinterlassen, die vor allem den Nordwesten der Insel prägen. Da ist es nicht immer einfach von A nach B zu kommen, denn hier bedeutet es, den Fjord an der einen Seite hinein zu fahren und dam Ende angekommen an der anderen Seite wieder hoch. Geradezu stoisch immer am Wasser entlang. Man könnte meinen, es würde langweilig. Anders ausgedrückt – so sieht jeder auf seiner Seite mal etwas vom Fjord. Trotz der Eintönigkeit gehören eben die langen Fahrten rund um die Insel zu einem Islandurlaub. Aber es ist gar nicht so schwer ihnen etwas positives abzugewinnen, denn fotogen sind die Aussichten allemal.
Spuren vergangener Zeiten
Da ist Island voller beeindruckender Natur, aber dieses Überbleibsel ist eine echte Berühmtheit geworden. Instagram sei Dank pilgern viele Islandurlauber eine ewig lange Strecke über ein schnödes Lavafeld, um irgendwann dieses Flugzeugwrack zu sehen. Mitten in der schwarzen Lavawüste liegt es dort seit 1973, das Sólheimasandur Plane Wreck und rostet vor sich hin. Ein surreales Bild, aber es bildet einen tollen Kontrast zur Natur. Ein echtes Fotohighlight, nicht nur für Flugzeugfans. solche verlassenen Orte gibt es an verschiedenen Stellen der Insel, dieser ist wohl das bekannteste.
Ein Mekka für Filmkulissen
Ok, ich bin kein Fan von Game of Thrones und kenne mich damit auch gar nicht aus. Aber dass sich die Macher der Serie viele Spots auf Island für ihre Kulissen ausgesucht haben, das verwundert mich nicht. Hier gibt es einfach so viele markante und teilweise unheimliche Orte, da wird schnell die Fantasie angeregt. Eines der berühmtesten Filmkulissen ist der Kirkjufell, einer der meist fotografierten Berge Islands. Der eben genannten Serie sei Dank. Auch die Produzenten von James Bond, Thor 2, Aquaman, Batman begins und diverse SängerInnen haben sich Island für einige ihrer Szenen und Musikvideos ausgesucht. Wer kann es ihnen verdenken? Da schauen die Zuschauer doch gerne hin. Und bekommen schnell Fernweh nach Island.
Leuchtturmparade
Weiß, orange oder gestreift, die Auswahl an Leuchttürmen auf Island ist groß. Einer der fotogensten und einer meiner Lieblinge ist der Skálasnagaviti auf der Snaefellsness Halbinsel. Schon von weitem sieht man ihn auf der schwarzen Lava stehen und sticht farbenfroh heraus. So holprig die Straße bis zum Abzweig doch ist, der Weg zum Leuchtturm selbst ist großzügig und barrierefrei ausgebaut. Ein schönes Farbenspiel, vor alle wenn man so viel Glück mit dem Wetter hat wie wir an dem Tag. In den Leuchturm hineingehen ist leider nicht möglich.
Dampfbad
Der mittelatlantische Rücken, auf dem Island thront, ist immer in Bewegung. Das ist der Grund für die vulkanische Aktivität auf der Insel. Und dass Du dem Erdinneren hier besonders nah sein kannst, zeigt sich auch an den thermischen Quellen. Nicht überall ist das Baden in einem Hot Pot möglich, manchmal treten auch giftige Schwefelgase aus, so dann man schnell denkt, dies sei der Vorhof zur Hölle. Das Wasser stinkt und blubbert vor sich hin und etwas Abstand kann hier nicht schaden. Und sonderlich empfindlich sollte Deine Nase auch nicht sein, besonders gut riechen diese Quellen auch nicht unbedingt. Diese heißen Quellen von Deildartunguhver enthalten zwar keinen Schwefel, aber stehen hier stellvertretend für das faszinierende Naturschauspiel der Erdwärme.
Feuer und Eis ist nur ein kleiner Teil von Island. Aber sie gehören zu den Highlights der Insel. Alle kommen, um die Natur zu erleben, die hier so einzigartig ist. Imposante Landschaften, die die Menschen in ihre Grenzen weist. Hier fühlst du Dich ganz klein. Endlose Weiten, lange Autofahrten und immer wieder neue Eindrücke prägen den Urlaub. Überall finden sich immer neue Fotomotive und neue Erlebnisse, die Dich staunen lassen. Island ist wirklich ganz besonders. Also, was hält dich noch auf?
Wenn du noch unentschlossen bist, welche Orte Du auf Island besuchen möchtest, findest Du hier noch mehr Beiträge zu Island: