Ein Wochenende in Antwerpen

Entdecke die schöne belgische Diamantenstadt

Auf der Suche nach einem Ziel für meinen nächsten Städtetrip etwas abseits der klassischen Städteziele bin ich auch das belgische Antwerpen gestoßen. Brügge hatte mich schon angefixt was Belgien angeht, so war es nicht verwunderlich, dass meine Wahl gegen Amsterdam und für Antwerpen ausfiel. Von Frankfurt aus kann man dort super mit dem Zug hinfahren, nur einmal in Brüssel umsteigen und in 4 Stunden bist du da. Das ist ziemlich entspannt und nachhaltiger als mit dem Auto ist es auch.

Wilkommen in Antwerpen

Aus meiner Vorab-Recherche weiß ich, dass eines der Highlights direkt bei meiner Ankunft auf mich wartet und mich direkt in die Arme nimmt. Der alte Jugendstilbahnhof. Mamma mia, nur ganz leichtes Understatement. Bei dem pompösen Bauwerk von 1905 wurde wirklich nichts ausgelassen. Nicht umsonst gehört er zu den schönsten Bahnhöfen der Welt und wird in der Zeitschrift Newsweek auf Platz 4 gelistet. Wie sehen dann bitte Nummer 3 bis 1 aus? Großzügig, verschnörkelt und prunkvoll gestaltet und noch komplett erhalten. Von innen und außen unbedingt sehenswert und für mich ein absolutes Muss in Antwerpen.

Shine bright like a diamond

Vom Hauptbahnhof aus geht es schnell in das angrenzende Diamantenviertel. Antwerpen ist die Diamantenstadt weltweit und nirgendwo gelangen mehr Steine in einen Hafen als hier. Wer hier dann aber Glitzer und Glamour erwartet, wird leider enttäuscht. Zumindest am Wochenende (ich war samstags dort) ist hier Dornröschenschlaf angesagt. Bis auf die zahlreichen Überwachungskameras und hier und da mal einem Hinweis auf ein Schmuckgeschäft könnte man kaum ahnen wo man sich gerade befindet. Ich war ziemlich enttäuscht als ich durch die Schupstraat oder die Vestingstraat lief. Aber sehen wir es mal so: hier geht Diskretion über alles. Der Großteil der Geschäfte findet hier hinter verschlossenen Türen statt und diese Tatsache macht das Viertel dann wohl etwas mysteriöser. Vermutlich ist hier unter der Woche auch mehr los und es gibt zumindest etwas mehr zu sehen. Einen Diamanten kaufen könnt ihr übrigens überall in der Stadt. Achtet dabei nur auf die offizielle Zertifizierung.

Prunkvolle Innenstadt

Um die Innenstadt kennen zu lernen, kann ich euch die Free Walking Tours von Legend Tours (unbezahlte Werbung) empfehlen. Die Guides sind super nett und zeigen euch die schönen Ecken der Innenstadt und die dazugehörigen Geschichten. Besonders groß ist Antwerpen nicht, so dass ihr auch alles gut zu Fuß oder mit dem Rad entdecken könnt. Natürlich sollte auch der Grote Markt, der zentrale Marktplatz auf eurer Liste stehen. Ziemlich beeindruckend findet ihr hier prachtvolle alte Gildehäuser. Ihr könnt durch die gemütlichen Altstadtgassen schlendern und euch im Frites Atelier (Korte Gasthuisstraat 32) original belgische Fritten schmecken lassen. Neben den alten, mittelalterlichen Häusern stechen hier auch immer wieder prunkvolle Bauten aus dem 17. Jahrhundert heraus, die erahnen lassen, wie reich Antwerpen früher schon war.

Der alte Vlaaikensgang zählt zu den schönsten Straßen Antwerpens und ist ziemlich fotogen. Der Eingang ist nicht ganz einfach zu finden, aber die Suche lohnt sich. Hier schnupperst du das alte Flair der Stadt. Ich habe mich etwas Treiben lassen und bin einfach durch die Straßen gestromert. Immer wieder habe ich schöne neue Ecken gefunden, an denen es etwas zu entdecken gab.

Börsengang

Am meisten beeindruckt war ich neben dem Bahnhofsgebäude von der alten Handelsbörse. Sie stammt von 1531 und erstrahlt nach umfangreichem Wiederaufbau nach einem Brand wieder in altem Glanz. Leider finden hier keine Börsengeschäfte mehr statt, da der Handel nach Brüssel umgezogen ist. Aber hier lasse ich das spezielle Flair der alten Welt auf mich wirken, während jemand eine Melodie auf dem Klavier spielt, das hier von Jedermann genutzt werden kann. Ideal für eine kleine Pause und einen kurzen Ausflug in die pompöse Vergangenheit.

Unter dem Meer

Ein ganz spezielles Erlebnis in Antwerpen ist der Sint-Annatunnel. Eine alte Verbindung für Radfahrer und Fußgänger, um ans andere Ufer der Schelde zu kommen. Die Holzrolltreppe ist noch original aus den 30er Jahren erhalten und sofort wenn man sie betritt, reist man zurück in diese Welt. Es knackt und rappelt überall aber die Rolltreppen und der Tunnel sind sehr beliebt, gibt es doch sonst keine andere Verbindung. Und so rauschen viele Radfahrer und Fußgänger an mir vorbei. Als ich den Tunnel betrete. Ein etwas psychedelisches Gefühl kommt schon auf, als ich immer schnurgerade die weißen Fließen entlanggehe und denke, dass ich wohl nie auf der anderen Seite ankommen werde. Doch plötzlich taucht dann doch wieder diese knarzende Rolltreppe auf, die mich nach oben bringt. Und auf der andern Uferseite habe ich dann einen schönen Ausblick auf die Skyline von Antwerpen.

Aussichten

Ich bin ja immer auf der Suche nach einem schönen Ausblick und auch in Antwerpen bin ich fündig geworden. Auf der (kostenlosen) Dachterrasse des Museums aan de Strom (MAS) gibt es dann einen Blick auf die Stadt. Von hier aus überblicke ich die ganze Stadt, sehe Alt und Neu und das Hafengebiet. Antwerpen hat jetzt keine sonderlich ausdrucksstarke Skyline aber wenn Du hier in der Nähe bist, lohnt sich ein Abstecher zum Dach. Das Museum selbst hat eine außergewöhnliche Architektur und sticht mit seiner roten Fassade schon von Weitem heraus.

Kulinarisches

Ich habe noch einen kulinarischen Tipp. In Antwerpen findest du das einzige Chinatownviertel in ganz Belgien. Direkt gegenüber vom Hauptbahnhof ist das bunte Tor gar nicht zu verfehlen. Hier gibt es nur die eine Straße mit Restaurants und Shops, aber für Freunde der asiatischen Küche gibt es hier leckere handgemachte Nudelsuppen, malaysische Laksa oder tibetanisches Essen. Ich habe mich für eine wohltuende Nudelsuppe mit Wan Tans entschieden, die ich auf jeden Fall empfehlen kann wenn Du Fritten, Muscheln und Schokolade nicht mehr sehen kannst.

Mich hat Antwerpen wirklich sehr überrascht. Mit so viel Kultur, Architektur und Flair hatte ich gar nicht gerechnet, als ich in den Zug gestiegen bin. Die Stadt hat wahnsinnig viel zu bieten und ist wunderschön. Als Architekturfan kommst du hier voll auf Deine Kosten, Kunstinteressierte können auf Rubens Spuren wandeln und Schmuckliebhaber sind hier im Diamantenmekka sowieso richtig aufgehoben. Hippe Cafés, junge Leute und tolles Essen lassen Antwerpen auf der Liste für Städtetrips um einige Plätze nach oben schnellen. Mir hat es sehr gefallen und Belgien hat mich wieder ein bisschen mehr überrascht.

Hier könnt ihr noch mehr über Belgien erfahren und z.B. in das idyllische Brügge reisen, um dort die schönsten Fotospots zu entdecken.

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2 Gedanken zu “Ein Wochenende in Antwerpen

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